Präputialplastik: plastisch-chirurgischer Ein­­­griff an einer verengten Vorhaut (Präputium). Zur Technik: Die verengte Vorhaut wird bei Jungen mit Spina bifida nicht entfernt, sondern so plastisch erweitert, dass sie sich über die Eichel zurückstreifen lässt. Hiermit bleibt die Vorhaut als mögliche Klebefläche für ein Kondomurinal oder Kondom erhalten. Vgl. VorhautVorhautverengung.

Präputium: Vorhaut.

prärenal: vor den Nieren gelegen.

praeternaturalis: Anus praeternaturalis.

Prävention: lat. prävenire, zuvorkommen, vorbeugen; vorbeugende Maßnahmen. Primäre Prävention: Verhindern des Entstehens von Krankheiten. Hierzu zählen alle Maßnahmen, die zur Gesundheit bei (noch) Gesunden führen und zur Vermeidung von chronischen Krankheiten beitragen. Sekundäre Prävention: Möglichst frühzeitiges Erkennen und Behandeln konkret drohender Krankheiten. Alle Maßnahmen, die das Fortschreiten einer Krankheit durch Früherkennung und Frühbehandlung aufhalten. Tertiäre Prävention: Verhindern von Folgeschäden oder Rückfällen, insbesondere von chronisch verlaufenden Krankheiten. Die tertiäre P. umfasst ausschließlich Maßnahmen der Nachsorge, d.h. alle Maßnahmen, die Folge- und Begleiterkrankungen verhüten, Behandlungserfolge sichern und eine Verschlimmerung bereits fortgeschrittener Krankheiten verhindern [123].

präventiv: vorbeugend.

prävesikal: vor der Harnblase (gelegen); z.B. eine prävesikale Harnleiterverengung: eine Verengung des Harnleiters, bevor er in die Harnblase mündet.

Prebiotika: Ballaststoffe.

Preiselbeere: Kranbeere.

Priapismus: schmerzhafte, mindestens 2 Stun­den (nach der EAU [27]: 4 Stunden) lang dauernde Versteifung des geschwollenen männ­lichen Gliedes (Penis) ohne sexuelle Erregung. Ursachen (u.a.): 1. neurologische Stö­rungen, z.B. a) der Rückenmarksnerven S2-S4, b) nach Rückenmarksoperationen ( Myelolyse), 2. medikamentöse Überdosierung a) bei Einnahme von Sildenafil (Viagra ®), Tadalafil (Cialis ®) oder Verdenafil (Levitra ®), b) bei  Schwellkörper-Autoinjektions-Therapie (SKAT). Therapie: 1. Punktion der Schwellkörper und Ablassen des Blutes, 2. medikamentös, z.B. Spülen mit Heparin, 3. bei Versagen konservativer Maßnahmen: operative Herstellung einer Verbindung zwischen den gestauten Schwellkörpern des Penis und einer großen Vene (Vena saphena, einer anderen Beinvene). (S)

Primärharn: Vorharn, Glomerulumfiltrat. Der Harn, der durch die Nierenkörperchen aus dem Blut herausgefiltert wird. Aus dem P. entsteht der  Sekundärharn, der bei der Urinuntersuchung verwendet wird.

Primärversorgung: Erstversorgung.

probatorisch: versuchsweise.

Probebiopsie: Entnahme einer Gewebsprobe zur feingeweblichen (histologischen u.a.) Untersuchung.

Probelaparotomie: Eröffnung des Bauchraumes zur Klärung einer Krankheitsursache, die mit keiner anderen diagnostischen Maßnahme nachzuweisen ist.

Problemkeim: auch opportunistischer Keim. Bakterien, die aufgrund ihrer weiten Verbreitung und besonders ihrer Widerstandsfähigkeit (Resistenz) gegenüber vielen Antibiotika und Desinfektionsmitteln schwierig zu behandeln, d.h. „problematisch“ sind. Problemkeime sind bei Lähmungen und anatomischen Veränderungen gehäuft nachzuweisen. Mögliche Entstehung von Problemkeimen: 1. Durch un­kontrollierte, langdauernde antibiotische Dauertherapien passen sich Erreger den verwendeten Medikamenten (Antibiotika / Desinfizientien) an, d.h. sie entwickeln Resistenzen. Vgl. P. in  Pseudodivertikeln. 2. Häufig entstehen P. in Krankenhäusern, in denen zur Sicherung der Hygiene regelmäßig umfangreiche Desinfektionsmaßnahmen erfolgen müssen, wodurch sich Resistenzen entwickeln (Hospitalismus). Zu den P. gehören z.B. Formen von ProteusPseudomonas, be­stimmte Arten von  Staphylokokken (MRSA). Behandlung von P.: Zur Behandlung wurden spezielle Antibiotika (z.B. GentamycinGyrasehemmer u.a.) entwickelt, die deshalb ausschließlich zur Behandlung von P. eingesetzt werden sollen. Vgl. auch: komplizierte Harn­wegsinfektion.

Procalcitonin: (PCT) Vorstufe des Hormons Calcitonin. PCT kann bei stärkeren bakteriellen Entzündungen (z.B. bei einer Pyelo­nephritis oder Urosepsis) bereits frühzeitig erhöht im Blut nachzuweisen sein [203]. Bei Blutwerten von >10 ng/ml ist eine septische Erkrankung wahrscheinlich, niedrigere Werte schließen aber eine septische Erkrankung nicht aus. Andere Hinweise auf eine Entzündung, z.B. das c-reaktive Protein (CRP), eine Erhöhung der weißen Blutkörperchen (Leukozytose) lassen sich erst im späteren Krankheitsverlauf nachweisen.

Processus: med.: Fortsatz. Processus vaginalis peritonei: Fingerförmige Ausstülpung des Bauchfells in den Hodensack bzw. in die großen Schamlippen. Der P.v. bildet eine Hülle um den Hoden und Nebenhoden bzw. endet in den Schamlippen. Er bildet sich im Verlauf der frühkindlichen Entwicklung zurück. Bleibt er offen, kann ein angeborener (indirekter) Leistenbruch oder ein Wasserbruch entstehen.

Proct-: Prokt-.

Progesteron: weibliches Keimdrüsenhormon, das (in Wechselwirkung mit anderen Hormonen) eine Schwangerschaft in der Gebärmutter vorbereitet ( Zyklus)  und erhält. Störungen der Progesteronbildung, z.B. durch Me­di­kamente (vgl. Hyperprolactinämie), können (eine) Ursache einer weiblichen  Sterilität / Un­fruchtbarkeit sein. Vgl. Impotenz.

   
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