MR: Abk. für Magnet-Resonanz, Wortbestandteil von Magnet-Resonanz-Tomogra­phie.

m-Rezeptor: Abk. für muscarinerge (auch: muscarinische) Rezeptoren. m-Rezeptoren finden sich gehäuft z.B. in der Wand der Harnblase, wo sie die Muskelzellen der Harnblase aktivieren. Durch die Medikamentengruppe der Antimuscarinica kann die Aktivität der m-Rezeptoren gehemmt und so eine spastische Harnblase entspannt werden.

MRSA: Abk. für multiresistenter Staphylokokkus aureus, auch Abk. für Methicillin-resistenter Staphylokokkus aureus.

MRT: Abk. für Magnetresonanz-Tomo-graphie. Kernspintomographie.

MTD: Abk. für maximale Tagesdosis. Dosis.

multipel: vielfach, gehäuft; z.B. Kennzeichen von Windpocken sind multiple Hautveränderungen, d.h. Hautveränderungen, die gehäuft nachzuweisen sind; z.B. multiple Harnwegs­infekti­onen: gehäuft auftretende Harnwegsinfektionen.

Multiresistenter (Methicillin-resistenter) Staphylokokkus aureus: Abk.: MRSA. Ge­fürchteter Krankenhauskeim (Problemkeim), der gegen die meisten Antibiotika resistent ist. Immungeschwächte oder operierte Patienten können während stationärer Aufenthalte durch die Erreger infiziert werden und erkranken. Gesunde Menschen erkranken in der Regel nicht. In der häuslichen Umgebung sind deshalb keine besonderen hygienischen Maßnahmen oder eine Isolierung erforderlich. Die Verwendung von Einmalmaterialien (Taschentücher, Pflegetücher) und eine sorgfältige Desinfektion der Hände werden empfohlen. Hingegen können sich immungeschwächte oder operierte Patienten leichter infizieren [110]. Vorbeugende Maßnahmen: Zurückhaltende (gezielte, kurzzeitige) Verwendung von Antibiotika. Peinliche Einhaltung von Hy­gienevorschriften im Krankenhaus.

Muscarin: auch Muskarin. Pflanzengift, das in Fliegenpilzen (und anderen Giftpilzen) vorkommt und z.B. stark anregend auf die Muskulatur des Darmes und der Harnblase (vgl. Carbachol) wirkt. Vgl. auch Anti­muscarinica.

muscarinerg: auch muskarinerg; wie Muscarin wirkend; z.B. ein muscarinerges Medikament.

Muscarinica: Medikamente mit dem Wirkstoff Muscarin.

Muscarinrezeptoren: auch Muskarin­rezep­toren. Vermehrt in der Wand von Blase und Darm gelegene Chemorezeptoren, die auf Muscarinica (z.B.  Carbachol oder Betha­ne­chol) und Antimuscarinica reagieren.

MUSE: Abk. für Medikamentöses ure-thrales System zur Erektion.

Muskarin: Muscarin.

Muskel: lat. musculus, Mäuschen. Abk.: M.; Abk. für mehrere Muskeln: Mm.

Muskeln

Organbezogene Muskelgruppen

             Afterschließmuskeln:  M. sphincter ani externus und internus

             Augenmuskeln

             Beckenbodenmuskeln: Beckenbodenmuskulatur

             Blasen(hohl)muskel: M. detrusor vesicae

             Blasenschließmuskeln: M. sphincter vesicae, M. sphincter urethrae

Einzelmuskeln – urologisch wichtige Auswahl

  1. sphincter ani externus, äußerer Afterschließmuskel: Funktion: Ringförmiger Muskel, durch den der After willkürlich verschlossen werden kann. Nervenversorgung: N. pudendus, Nerven. Überprüfung der Funktion:  Analreflex. Besonderheiten: Eine abnorm gesteigerte Grundspannung des Muskels (vgl. Afterverschluss) kann durch ein tethered cord oder sonstige Rückenmarksveränderungen verursacht sein.
  2. sphincter ani internus, innerer Afterschließmuskel: Der Muskel umschließt den Analkanal und öffnet sich unwillkürlich zur Entleerung von Darminhalt. Nervenversorgung: N. sympathikus (Th11-L3).
  3. bulbospongiosus (alte Bezeichnung: M. bulbocavernosus): Der Muskel bildet einen Teil des  Beckenbodens. Funktion: Beim willkürlichen Zusammenziehen des Muskels wird der Beckenboden angehoben, wodurch der Druck im kleinen Becken ansteigt und die Entleerung von Harnblase und Darm unterstützt wird. Nervenversorgung: N. pudendus (S2-S4), Nerven.
  4. detrusor vesicae: Harnblasen(hohl)muskel, der aus drei Muskelschichten (äußere Längsfaserschicht, mittlere kreisförmig-spiralförmig (zirkulär) angeordnete Faserschicht, die auch elastische Fasern enthält, innere Längsfaserschicht) besteht. Funktion: Unterstützung der Harnblasenentleerung. Nervenversorgung: N. hypogastricus, N. pelvicus, N. pudendus (T10-L2, S2-S4) [129].
  5. gracilis: Muskel an der Innenseite des Oberschenkels. Funktion: Adduktion und Beugung des Oberschenkels in der Hüfte, Beugung des Knies. Nervenversorgung: Die N. entstammt den Rückenmarkssegmenten L2-L4, aus denen sich der Plexus lumbalis, dann der N. femoralis bildet; hieraus zweigt der vordere Ast (Ramus anterior) des Nervus obturatorius ab, der im M. gracilis endet. Vgl.: Der Muskel wurde als Grazilisplastik zur Verbesserung des Afterverschlusses verwendet.
  6. ischiocavernosus: Muskel des Beckenbodens. Funktion: beim Mann: der M. setzt am Rücken des Penis an und unterstützt die Gliedsteifung (Erektion); bei der Frau trägt der Muskel zur Aufrichtung der Klitoris bei. Nervenversorgung: Nervi perinei, Nerven.
  7. levator ani: Afterhebemuskel. Funktion: Muskel, der den After und die Harnröhre umgibt und als flächenhafter Muskel beim Zusammenziehen den Beckenboden und den Mastdarm anhebt. Hierdurch wirkt er unterstützend beim Entleeren des Mastdarms und der Harnblase. Nervenversorgung: Plexus sacralis (L4-S4). Störung: Das lähmungsbedingte Fehlen des Muskels ist Mitursache für die Inkontinenz für Urin und Stuhl.
  8. psoas: Teil des M. iliopsoas, vgl. auch Psoas-hitch-Plastik.
  9. sphincter ani externus: Äußerer Afterschließmuskel. Funktion: Willkürlicher Verschluss des Afters. Nervenversorgung: Unwillkürlich bestehender Dauertonus: N. sympathikus (T11-L3). Willkürlicher Verschluss: N. pudendus (aus dem Plexus sacralis (S2-S4)). Störung: Lähmung, Folge: Abschwächung oder Aufhebung des willkürlichen Afterverschlusses. Folge: Inkontinenz für Stuhl.
  10. sphincter ani internus: Innerer Afterschließmuskel. Funktion: Unwillkürlicher Verschluss des Afters. Nervenversorgung: Dauertonus: N. sympathikus (T11-L3). Störung: Lähmung: Unwillkürlicher Verlust von Stuhl, Darmlähmung.
  11. sphincter urethrae: Der Muskel besteht aus dem 1. M. sphincter urethrae internus: Innerer Harnröhrenschließmuskel. Im Bereich der oberen Harnröhre gelegener Muskel, der unwillkürlich funktioniert. 2. M. sphincter urethrae externus, einem willkürlich zu beeinflussenden Muskel, der den Verschluss der Harnblase verstärkt. Nervenversorgung: N. pudendus (S2-S4). Störung: Bei Lähmung des Muskels ist eine willkürliche Kontrolle der Urinentleerung nicht mehr möglich. Folge: Inkontinenz für Urin.

M. sphincter vesicae: Blasenschließmuskel. Eng mit dem unteren Teil der Harnblase verbundener, unwillkürlich funktionierender Muskel. Funktion: Der Muskelanteil trägt zum Verschluss der Harnblase bei und öffnet sich unwillkürlich bei überfüllter Harnblase. Die Funktion des Muskels wird wesentlich von den Alpha-Rezeptoren bestimmt, die im Bereich der unteren Harnblase (Blasenhals) verdichtet vorkommen; diese  können (bei krankhaft hohem Verschluss) medikamentös (durch Alpharezeptorenblocker) blockiert werden. Die willkürliche Beeinflussung der Blasenentleerung erfolgt (im Wesentlichen) durch den M. sphincter urethrae. Nervenversorgung: T10-L2.

   
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