Vesikostomie: Harnblasenfistelung.

vesikoureteral: die Harnblase (lat. vesica urinaria) und den Harnleiter (grch. oureter) betreffend; z.B. Reflux. Vgl. auch vesikoureterorenal.

vesikoureterorenal: die Harnblase, den Harnleiter und die Niere betreffend; z.B. vesikoureterorenaler Reflux.

Vesikur ®: Medikament zur Entspannung der Harnblase aus der Gruppe der Anti­cholinergika. Wirkstoff: Solifenacin. Anwen­dungs­form: Weiße runde Retard-Tablette zu 5 und 10 mg zur einmaligen Einnahme am Tag unabhängig von Mahlzeiten. Vorteil: Das Medikament besitzt eine blasenentspannende Wirkung, zeigt aber keine Auswirkungen auf Hirnleistungen (hier: kognitive Leistungen) wie z.B. Oxybutynin. Nachteile: Über die Verwendung von V. im Kindesalter liegen keine Studien vor. Deshalb soll das Medikament nur aus­nahmsweise nach ausführlicher Aufklärung durch den behandelnden Arzt angewendet werden. (S)

via falsa: lat. falscher Weg; z.B. 1. nach dem unsachgemäßen Legen eines Katheters entstand eine via falsa: der Katheter erreicht beim Legen die Harnblase nicht mehr über die Harnröhre, sondern endet, nachdem die Harnröhre durchstoßen wurde, in dem umgebenden Gewebe; z.B. 2. ein Tubus zur Beatmung bei einer Narkose wird versehentlich nicht in die Luftröhre, sondern in die Speiseröhre oder das Lungengewebe gelegt.

Viagra ®: oral einzunehmendes Präparat zur Behandlung einer gestörten Erektionsfähigkeit. Wirkstoff: Sildenafil. Präparatname: Viagra ® 4 Filmtabletten zu 25, 50 und 100 mg. Anwendung (vgl. stets Packungsbeilage): Nur bei Männern über 18 Jahre. 1x täglich. Dosierung: ½-1 Tbl. zu 50 mg etwa eine Stunde vor einer geplanten sexuellen Aktivität. Bei 80% kommt es zu einer Erektion, nicht aber zu einer Steigerung sexueller Lust-Empfindungen. Nebenwirkungen: Häufig Kopfschmerzen, Hitzewallung, gelegentlich Durchfall, Sehstörungen, verstopfte Nase, schmerzhafte Dauer-Gliedsteife (Priapismus). Gegenanzeigen: Schwere Erkrankungen von Herz und Kreislauf sowie Lebererkrankungen, Schlaganfall in der Vorgeschichte, niedriger Blutdruck. Eine strenge Gegenanzeige besteht bei Anwendung von Nitraten und ähnlichen Medikamenten zur Vorbeugung von Herzinfarkten. Gefahr des Herzversagens. Im Zweifel ist eine kardiologische Untersuchung vor Anwendung von Viagra ® erforderlich [97].

Videourodynamik: mit Unterstützung der Videotechnik ausgeführte Blasendruckmessung.

videourodynamische Blasendruckmessung: Blasendruckmessung.

Videozystourographie: videogestützte Darstellung der Nieren und der Harnblase.

visceral: (engl.) viszeral.

viszeromotorisch: die Beweglichkeit innerer Organe (Viscera, die Eingeweide), z.B. des Darmes, der Harnblase betreffend; z.B. eine viszeromotorische Störung der Harnblase: Störung / Verlust der Fähigkeit der Harn­blase, sich zur Urinentleerung zusammenzuziehen; z.B. eine viszeromotorische Störung des Darmes: Störung der Darmbewegung, die einen geordneten Transport von Stuhl beeinträchtigt. Vgl. somato­moto­risch.

Vitamin: lat. vita minima, zum Leben erforderlich. Unverzichtbare organische Verbindungen. V. müssen durch die Nahrung aufgenommen werden und können nur in geringem, unzureichendem Maße oder nicht vom Körper gebildet werden (Ausnahme: Vitamin K). Formen: a) Wasserlösliche Vitamine: B1, B2, B6, B9, Bc (à Folsäure), B12, Nikotinsäure, C. b) Fettlösliche Vitamine: A, D, E, K. Wenn V. fehlen, treten Mangelerscheinungen auf (vgl. die einzelnen Vitamine).

Vitamin A: Retinol, Vitamin A1. Fettlösliches Vitamin; es ist wichtig für den Sehvorgang, für Aufbau, Wachstum und Funktion der Haut und Schleimhaut, der Blutkörperchen. Vit. A wird mit Gemüse, Obst, Milch, Eiern, vor allem mit Leber im Dünndarm mit Un­terstützung der Gallensäuren aus der Nahrung aufgenommen. Funktionen / Mangelzustände: Ur­sachen: 1. Fehlernährung. 2. Medikamentöse Blockierung der Gallensäure durch z.B. à Colestyramin bei  Durchfall. 3. Medikamentöse Verminderung der Fettresorption, z.B. bei der Behandlung der Adipositas mit Medikamenten, die die Verdauung von Fett beeinflussen. Folgen von Vitamin A-Mangel: 1. Nachtblindheit. 2. Verschmächtigung und Verhornung der Haut, Hornhaut und der Schleimhäute. 3. Bei Heranwachsenden: Störungen der Knochenbildung. 4. In der Schwangerschaft: Fehlbildungen.

Vitamin BCFolsäure.

Vitamin B9: veraltet für Folsäure.

Vitamin B12: Cobalamin, Kobalamin. In der Leber gespeichertes (wasserlösliches) Vitamin mit besonderer Bedeutung für die Blutbildung. Tagesbedarf: 1,2 - 2,2 nmol (2-3 µg), d.h. es dauert sehr lange, bis das gespeicherte Vitamin verbraucht ist. Normalwert im Serum: 211-911 ng/l. Mögliche Ursachen eines Mangels: 1. Mangelnde Aufnahme des Vitamins aus dem Darm nach Entfernung oder Umwandlung von Dünndarmteilen zur Harnspeicherung oder Harnableitung (Pouch). 2. Gestörte Fettverdauung durch Störungen des Gallenstoffwechsels. 3. Chronische Durchfälle. 4. Verdrängung des Vitamins im Magen durch zu hohe Gaben von Folsäure. 5. Chronische Magenkrankheiten mit Verkümmerung der Magenschleimhaut. Symptome: 1. Blutarmut (megaloblastäre Anämie, perniziöse Anämie). 2. Zungenentzündung (Glossitis) bei Verkümmerung der Zungenschleimhaut (Hunter-Glossitis). 3. Neurologische Symptome, die einer spinalen Hypertonie ähnlich und im Wesentlichen auf ältere Menschen beschränkt sind.

   
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