Tarivid ®: Handelsname eines Chemotherapeutikums zur Behandlung von Problemkeimen. Grundsubstanz: Ofloxacin. Anwendungsformen: Filmtabletten zu 200 mg und 400 mg. Dosierung: 100 mg bis 200 mg (bei schweren Erkrankungen auch 400 mg) im Abstand von 12 Stunden, bei eingeschränkter Nierenfunktion oder Austrocknung (durch Erbrechen, Durchfall usw.) ist die Dosis zu verringern. Über Nebenwirkungen: Gyrasehemmer.
Temperatur: Körperkerntemperatur, Fieber. Temperaturwahrnehmung: Wärmegrade.
TENS: Abk. für „transkutane elektrische Nervenstimulation“.
Terazosin: Wirkstoff in blutdrucksenkenden Medikamenten, die auch zur Entspannung des Blasenverschlusses verwendet werden. Zur Behandlung von Kindern ist der Wirkstoff nicht zugelassen. Handelsnamen: Flotrin Ò, Heitrin Ò. Dosierung (Erwachsene 70 kg): Einschleichende Dosierung 1 Tbl. zu 1 mg am Abend bis zum Erreichen des gewünschten therapeutischen Effektes. Der therapeutische Bereich liegt in der Regel bei 2-5 mg/Tag. Die maximale Tagesdosis sollte 20 mg nicht überschreiten. Weitere Einzelheiten: Alpha-Rezeptorenblocker.
terminal: lat. terminus, Ende, Grenze. 1. an einem Ende liegend; z.B. das terminale Ileum, der letzte Teil des Dünndarmes. 2. endgültig; z.B. eine terminale Lebensphase, d.h. eine Lebensphase, die zu Ende geht.
TESE: Abk. für testikuläre Spermienextraktion. (Klinikjargon: „total einfache Spermienextraktion“. Vgl. Hodenbiopsie. (S)
Testosteron: männliches Keimdrüsenhormon. Die Bildung erfolgt vor allem in den Hoden und zu einem geringen Teil in den Nebennieren (von Mann und Frau). Die Bestimmung des T. (Testosteronspiegel) erfolgt im Blut. Normalwerte: Männer: 2,4 - 8,3 ng/ml*. Frauen: < 0,62 - 0,78 ng/ml*. Kinder: Die Höhe der Blutwerte hängt wesentlich vom Tanner-Stadium ab. Behandlung: a) Bei Männern nach andrologischer Untersuchung bei zu niedrigem Testosteronspiegel ggf. Gabe von T.; b) bei Frauen mit zu hohem Testosteronspiegel, der z.B. an einem abnormen Behaarungstyp (Hirsutismus) erkennbar ist, Gabe weiblicher Keimdrüsenhormone.
* Nanogramm/Milliliter.
Teststäbchen: Teststreifen.
Teststreifen: streifenförmige Kunststoffträger mit aufgebrachten Reaktionsfeldern zum chemischen Nachweis von Bestandteilen und Veränderungen (z.B.) im Urin. T. sind nicht rezeptpflichtig, aber verordnungsfähig. T. sind nur beschränkt haltbar, das Verfallsdatum ist deshalb zu beachten. Dem "Wunsch-Teststreifen" zur Urinuntersuchung bei neurogenen Blasenfunktionsstörungen am nächsten kommt der Nephur ®-Teststreifen. Ihm fehlt jedoch der Azeton-Nachweis, was mit der zusätzlichen Verwendung von Keto-Diabo ® ausgeglichen werden kann. Folgende Nachweise im Urin sind mit T. möglich: Nitrit, Leukozyten pH-Wert, Azeton / Keton, Eiweiß (Protein),Blut, Hämoglobin.
Teststreifen Urinuntersuchung mit Teststreifen Hier: Ausführliche Beschreibung der Benutzung von Teststreifen, Auswahl handels üblicher Teststreifen |
Testverfahren: psychologische Tests, neuropsychologische Tests.
tethered cord: engl. tether, befestigen, fesseln; engl. cord, Strang, Rückenmark. Abk.: t.c. Krankhafte Veränderungen des Rückenmarkes und von umgebenden Geweben (z.B. Narben), an die das Rückenmark „gefesselt“ ist. Formen: Primäres t.c.: Bereits bei der Geburt vorliegende Verwachsung des Rückenmarkes, meist in Verbindung mit einer mit Haut gedeckten (verborgenen) Spina bifida occulta. Ursachen: 1. Knöcherne Wirbelsäulenspalte. 2. Im Rückenmark gelegene Geschwülste, z.B. Lipome, Dermoide. 3. Bei Vorliegen einer Lipomeningozele (Fettgeschwulst mit Ausstülpung der Rückenmarkshäute) und/oder 4. ein doppelt ausgebildetes Rückenmark (Diplomyelie). 5. Bei fehlendem oder verkümmertem Kreuzbein (Sakralagenesie, Sakraldysgenesie). 6. Bei Vorliegen eines verdickten Filum terminale. Symptome: siehe Kasten. Diagnose: s.u. Sekundäres t.c.: Bei 80-90 % der Patienten mit Spina bifida ist das Rückenmark z.B. nach operativer Entfernung der Zele und nach Verschluss einer bei Geburt offenen Rückenmarksspalte im Bereich der Operationsnarbe verwachsen. 7. Der Spannungszustand des Rückenmarkes kann durch die sonographische Darstellung der pulsabhängigen Beweglichkeit des Rückenmarks beurteilt werden. Eine Pulsation ist bei dem unter Spannung stehenden Rückenmark weitgehend oder vollständig aufgehoben [121] [122]. Ergänzend geben elektrophysiologische Untersuchungen Hinweise auf das Ausmaß der Beeinträchtigung der Beinnerven. Operative Therapie: a) Lösung des Rückenmarkes von seinen Verwachsungen (Myelolyse) bei zunehmender neurologischer Verschlechterung. Diese kann - nicht selten - mehrfach erforderlich sein. Vorbeugende Lösungen eines t.c. sind nicht zu empfehlen [159], weil die hiermit verbundenen möglichen zusätzlichen Verwachsungen sich weiter ungünstig auswirken. Schmerzen durch ein t.c. sind eine unstrittige Indikation zur Myelolyse. Langzeitergebnisse: Eine Stabilisierung des bestehenden neurologischen Status ist zu erwarten [159], weniger eine Verbesserung bereits eingetretener neurologischer Veränderungen und deren Folgezustände, z.B. der motorischen Funktionen der Beinmuskulatur oder Veränderungen der Harnblase [159] [193]. Bei einer bestehenden Adipositas sind (statistisch) nach Operationen vermehrt Funktionsstörungen zu erwarten.
Klinische Symptome bei tethered cord (t.c.) Ein t.c. muss keine (erkennbaren) Symptome machen, aber es können auch je nach Höhe und Ausmaß der Verwachsungen sehr unterschiedlich geringfügige bis schwerwiegende neurologische Störungen auftreten.
Äußerlich erkennbare Symptome, die auf ein t.c. hinweisen Funktionsstörungen Allgemein: Auffallende Morgensteifigkeit. (Schmerzen) beim Berühren oder Beklopfen der Narbe im Bereich der Spina bifida, b) die spontan auftreten und c) in die Flanken, das Gesäß und/oder in die Beine ausstrahlen.
Darm: Veränderungen der Grundspannung (Tonus) der Aftermuskeln. Symptome: ein vorher klaffender After verschließt sich zunehmend straff, die Inkontinenz für Stuhl „verbessert“ sich. Diagnose: Beobachtung, rektale Untersuchung. Das Symptom sollte ein Hinweis darauf sein, dass sich auch der Verschluss der Harnblase verändert haben kann. Harnblase: Änderung des Lähmungstyps mit Zunahme oder Lockerung des Harnblasenverschlusses. Symptome: zunehmende oder verkürzte Dauer der „Trockenphase“, d.h. Verbesserung oder Verschlechterung der Inkontinenz für Urin. Diagnostik: Wiederholung der Blasendruckmessung. |
- Lösen des Rückenmarkes (Myelolyse) - Allgemeines - Untersuchung vor der Operation - Nachuntersuchung 6-8 Wochen nach der Operation |