antihypertensive Therapie: Behandlung einer krankhaften Steigerung eines Druckes, z.B. eines Bluthochdruckes oder eines gesteigerten Hirndruckes.
antiinfektiöse Dauerprophylaxe: Dauerprophylaxe
Antimuscarinicum: Mz.: Antimuscarinica; auch Antimuskarinikum, Mz.: Antimuska-rinika. Form eines Anticholinergikums. Antimuscarinica hemmen die Aktivität der m-Rezeptoren (z.B. in der Harnblase) und werden deshalb zur Entspannung der spastischen Harnblase (vgl. Harnblasenlähmung, Lähmungstypen) oder bei der Detrusorinstabilität eingesetzt. Zu den A. gehören à Oxybutynin (z.B. Dridase ®), > Trospiumchlorid (> Spasmex ®), > Tolterodin (Detrusitol ®), Propiverin-Hydrochlorid (Mictonetten ®, Mictonorm ®), > Solifenacin (Vesikur ®), Darifenacin (Emselex ®), Fesotoridin (Toviaz ®). Nebenwirkungen: a) Unterschiedlich ausgeprägte Mundtrockenheit durch verminderte Speichelbildung, b) Erweiterung der Pupille und Beeinträchtigung der Fähigkeit des Auges, in die Ferne / Nähe zu sehen (mit Sehstörungen), c) trockene Haut, d) (mögliche, aber meist unbedeutende) Verlangsamung des Stuhltransportes, evtl. mit Zunahme einer Obstipation. Zur Abmilderung subjektiv unangenehmer Nebenwirkungen wird 1. eine langsame Steigerung der Dosis und 2. eine Anwendung von Oxybutynin in der Harnblase (Harnblaseninstillation) empfohlen. (S)
Antimykotika: Medikamente zur Behandlung von Pilzerkrankungen (z.B. Mundsoor).
antimykotisch: gegen das Wachstum von Pilzen gerichtet; z.B. eine antimykotische Creme: eine Creme, mit der eine Pilzerkrankung der Haut behandelt wird. A. Wirkstoffe sind Nystatin, Clotrimazol u.a.
Antipyretikum: Mz.: Antipyretika. Fiebersenkendes Medikament (z.B. > Paracetamol, Ibuprofen).
antipyretisch: gegen Fieber gerichtet; z.B. ein antipyretisches Medikament, d.h. ein fiebersenkendes Medikament.
Antirefluxmechanismus: physiologische anatomische Eigenschaft der Harnblase, die einen Rückfluss von Urin in die Harnleiter und Nieren verhindert. Erläuterung: Normalerweise verläuft der Harnleiter (die Verbindung zwischen Niere und Harnblase) ein Stück in der Wand der Harnblase. Füllt sich die Harnblase, so wird dieses in der Harnblasenwand verlaufende Stück des Harnleiters so verschlossen, dass ein Rückfluss von Urin in den Harnleiter (und die Nieren) nicht möglich ist. Durch länger bestehenden Überdruck in der Harnblase kann dieser „Mechanismus“ zerstört werden; Folge ist ein unterschiedlich starker Rückfluss (> Reflux) von Urin aus der Harnblase in den Harnleiter und die Nieren. Ein A. kann durch verschiedene operative Verfahren wieder hergestellt werden. Vgl. Antirefluxplastik. (S)
Antirefluxplastik: urologische operative Verfahren (z.B. nach Lich-Grégoire, > Politano-Leadbetter, > Psoas-Hitch, Cohen) zur Behandlung eines krankhaften Rückflusses (> Reflux) von Urin aus der Harnblase in die Harnleiter und Nieren. Der zerstörte Antirefluxmechanismus wird wiederhergestellt. Die Anwendung dieser Verfahren sind bei einer neurologisch gestörten Harnblase umstritten und nur sinnvoll, wenn die Ursache des Refluxes (hypertone Harnblase, hypertoner Harnblasenverschluss) z.B. mit einem Antimuscarinicum behandelt wird. (S)
Antiseptikum: Mz.: Antiseptika. Medikamente zur äußerlichen und innerlichen Anwendung, mit denen eine Keimfreiheit erreicht werden soll / kann. Vgl. Desinfektionsmittel; vgl. Lavasept (zur Behandlung von schlecht heilenden Hautstellen, z.B. bei Dekubitus). Mittel zur Harndesinfektion: Harnantiseptikum.
antiseptisch: gegen Keime (Bakterien) gerichtet, Keime unterdrückend, z.B. eine antiseptische Flüssigkeit, Creme usw.