Katheterentleerung der Harnblase: die Ent­leerung der Harnblase mit Hilfe eines (latexfreien) Harnblasenkatheters.

  Arten der Katheterentleerung (nach den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Urologie 2006, zit. nach [114]):

Sauber/hygienisch (clean)

Kennzeichen:

- Unsteriles Wasser

- Unsteriles Gleitmittel

- Katheter wird berührt

 

Aseptisch

Kennzeichen:

- Steriles Gleitmittel

- Ggf. Aktivierung des 

Gleitmittels mit sterilem Wasser

- Katheter wird nicht berührt

Steril

Kennzeichen:

- Steriles Wasser

- Steriles Gleitmittel

- Katheter wird nicht berührt

- Sterile Umgebung (OP)

Für die (häusliche) Katheterentleerung in Abständen sind aseptische Bedingungen einzuhalten. Für Entleerungen in der Klink gelten sterile Bedingungen (DGU 2006).

Formen der Katheterentleerung: Die Entleerung mit einem Katheter kann erfolgen a) dauernd: als Dauerkatheter über einen längeren Zeitraum (Stunden, Tage, Wochen usw.), b) in Abständen (intermittierend)  mehrfach  täglich  (Einführung durch Lapides 1972), c) nur nachts: Nachtkatheter [56], d) selbstständig: Selbstkatheterisieren, e) mit Fremdhilfe: Fremdkatheterisieren, f) ohne Sichtkontrolle: Blindkatheterisieren.

Harnblase: Katheterentleerung

- Katheterentleerung der Harnblase - Allgemeines

- Katheterentleerung der Harnblase bei Jungen und Männern

- Katheterentleerung der Harnblase bei Mädchen und Frauen

- Katheterentleerung der Harnblase Schwierigkeiten - Komplikationen

- Harnblasenkatheter Arten, Eigenschaften, Maße

- Nelatonkatheter

- Tiemannkatheter

- Ballonkatheter – Legen eines Ballonkatheters

Gleitmittel zur Katheterentleerung

- Arten und Anwendungen

- Anwendung bei Säuglingen und Kleinkindern

- Geschützter Nachtkatheter

Selbstkatheterisieren

- bei Mädchen und Frauen

- bei Jungen und Männer

Katheterentleerung der Harnblase in Einrichtungen

– Ärztliche Verordnung

– Einverständniserklärung

– Ausbildungsbescheinigung

Ärztliche Begründungen/Bescheinigungen/Stellungnahmen

Vgl. auch: Harnblasenentleerung, medikamentöse Unterstützung Alpha-Rezeptorenblocker

katheterisieren: Katheterentleerung.

Katheterismus: gebräuchliche, wenn auch unzutreffende Bezeichnung für Katheter­entleerung der Harnblase, -ismus

kaudal: am unteren Ende (eines Organs) gelegen, z.B. kaudales Rückenmark, z.B. kaudale Nierenregion. In lateinischen Bezeichnungen von Organen wird statt kaudal das Wort caudalis verwendet, z.B. pars caudalis, der unten gelegene Teil.

KE: Abk. für Kontrasteinlauf.

Keim: (Krankheits-)Erreger.

Keimdrüsen: Gonaden, Geschlechtsdrüsen, d.h. Hoden und Eierstöcke.

Keimdrüsenhormone: in den Keimdrüsen (Hoden bzw. Eierstöcken) gebildete Hormone; vgl. Gonadotropineandrologische Un­ter­suchung.

keimfrei: aseptisch, steril; ohne lebende Krankheitserreger; z.B. der Urin ist keimfrei: der Urin enthält keine Krankheitskeime, keine Erreger von bakteriellen Infektionen.

Keimzahl: die Anzahl von Krankheitserregern in einer Untersuchungsprobe. Praktische Bedeutung: Bestimmung der Keimzahl im Urin auf einem  Nährboden erfolgt mit Hilfe einer Vergleichs-Tabelle, die jeder Packung von Nährböden beiliegt. Bewertung der Keimzahl: eine K. bis 10.000 gilt als Verunreinigung. Eine K. zwischen 10.000 und 100.000 legen den Verdacht auf eine Infektion nahe, eine erneute Untersuchung des Harnes ist nach sorgfältiger Reinigung der äußeren Harnröhrenöffnung (Anhang, Harnwege: Gewinnung von keimfreiem Urin) und einer verstärkten Gabe von Flüssigkeit angezeigt. Keimzahlen über 100.000 zeigen eine Infektion der Harnwege an. Bei wiederholt nachweisbaren Keim­zahlen von mehr als 100.000 muss die Infektionsursache geklärt werden (vgl. Anhang: Harnwege: Vorgehen bei auffälligem Urinbefund). Sind nach Optimierung der hier genannten Infektionsmöglichkeiten weiter auffällige Urinbefunde nachzuweisen, sind weiterführende Untersuchungen angezeigt: a) sonographischer Ausschluss einer  Harntransportstörung, b) Ausschluss eines Refluxes oder c) eine Blasendruckmessung, um eine Änderung des Lähmungstyps der Harnblase auszuschließen.

Keimzelle: Geschlechtszelle eines Organismus, z.B. Eizelle, z.B. Spermium.

   
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