Na: Abk. für Natrium.

Nabelstoma: in den Nabel verlegte äußere Öffnung einer künstlichen Harnableitung. MAINZ-Pouch mit kontinentem Nabelstoma.

Nachsorge: alle Maßnahmen, die Folge- und Begleiterkrankungen verhüten, Behandlungs- erfolge sichern und eine Verschlimmerung bereits fortgeschrittener Krankheiten verhindern [123].

Nachtinfektion: nur in der Nacht bestehende / nachzuweisende Infektion des UrinsMögliche Ursachen: krankhafte Vermehrung von Bakterien in den Harnwegen unter optimalen Bebrütungsbedingungen durch längere Verweildauer des Urins bedingt durch a) Einschränkung der Mobilität während der Nachtruhe, b) insgesamt zu geringe Flüssigkeitsaufnahme. Diagnose: Urinuntersuchung morgens und zu anderen Tageszeiten (z.B. abends)Therapie: Legen eines geschützten Verweilkatheters (Nachtkatheter) vom Abend bis zum Morgen; hierdurch kann der in der Nacht gebildete Harn abfließen, wodurch sich kein Restharn bilden kann, der die Entstehung der nächtlichen Infektion maßgeblich begünstigt [56].

Nachtkatheter: nur für die Dauer der Nacht getragener Harnblasenkatheter. Indikationen: 1. nächtliche Druckentlastung der Harnblase und Nieren und mögliche Verbesserung der Nierenfunktion [56]; 2. Vermeiden einer nächtlich entstehenden Harnwegsinfektion (die Befürchtung einer Infektion durch einen N. ist unbegründet); 3. eine medikamentöse Belastung des ganzen Körpers (systemische Belastung) durch eine antibiotische nächtliche Dauerprophylaxe oder 4. eine abendliche Gabe eines Alpha-Rezeptoren­blo­ckers sind  nicht erforderlich; 5. schwerwiegende Hautkomplikationen durch ständig fließenden Urin (bei Durchlaufblase bzw. kleinkapazitärer Überlaufblase) können vermieden/therapiert werden.

Legen eines (geschützten) Nachtkatheters

Auswahl des N.: Verwendet wird der auch bei der Tagesentleerung verwendete Katheter*.

Beschichtete Katheter dürfen nicht verwendet werden, weil sie in der Harnröhre/Harnblase festkleben können.

Zeitpunkt: Der Katheter wird vor dem Zubettgehen unter aseptischen Bedingungen gelegt 

Befestigen des K.: Mit einem (hautfreundlichen) Pflasterstreifen wird der Katheter möglichst nahe an der Austrittsstelle aus der Harnröhre auf der Haut befestigt.

Infektionsschutz: Um eine Verschmutzung und die hiermit verbundene Einwanderung von

Bakterien und eine Harnwegsinfektion zu vermeiden, wird der Kathetertrichter bei

  1. a) ruhig schlafenden Patienten mit dem Überleitungsstück mit einem Urinauffangbeutel verbunden, der am Bettrahmen aufgehängt wird;
  2. b) bei einem unruhig schlafenden Patienten wird der Kathetertrichter in die Windel gelegt.

Entfernung: Der Katheter wird am Morgen entfernt.

* Wenn auch die üblichen Einmalkatheter nicht zum Verbleiben in der Harnblase zertifiziert sind, ist die Wahrscheinlichkeit irgendwelcher Komplikationen so gut wie ausgeschlossen. Für (wesentlich teurere)  Ballonkatheter liegt eine Zertifizierung für einen längeren Verbleib in der Harnblase vor.

Geschützter Nachtkatheter

Nährboden: sterile, in Platten gegossene gelförmige Mischungen verschiedener Zusammensetzung, auf denen Bakterien besonders gute Wachstumsbedingungen vorfinden und deshalb hier gezüchtet werden können. Anwendung (z.B.): Nachweis von Harnwegs­infek­tionen durch  Eintauchnährboden.

Narbe, Narbengewebe: weißliches, faserreiches, derbes Bindegewebe, das während der Wundheilung nach einer Verletzung (z.B. der Haut, der Niere) entsteht. Eine über­schießende Narbenbildung heißt Keloid.

Narkose: grch. narkos, Schlaf. Anästhesie. Ausschaltung des Bewusstseins, Schmerzbetäubung, Muskelentspannung während eines operativen Eingriffes unter Einsatz verschiedener Narkosemittel. Nach der Anwendung werden unterschieden: Allgemeinnarkose (All­gemeinanästhesie): Funktionshemmung des zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark). Kurznarkose: Kurzdauernde Narkose z.B. zur Ausführung von Untersuchungen, z.B. Kern­spintomogramm bei Raumangst, Magenspiegelung, Darmspiegelung, Zahnsanierung bei Kleinkindern oder Kindern. Vgl. Lokalanästhesie, Periduralanästhesie. Vgl. Narkose und obstruktives Schlaf-Apnoe-Syndrom. Vgl. Impfung und Narkose.

nasse Harnableitung: künstliche nicht kontinente (nasse) Ableitung des Harns/Urins, bei der sich der Urin unkontrolliert nach außen entleeren kann, wo er durch eine Klebebandage aufgefangen wird. Zu den nassen H. zählen z.B. der Kolonkonduit, eine Harnblasenfistelung (Vesikostomie) oder eine  Harnleiterhautfistel (Ureterocutaneostomie) durch die Haut  über eine künstliche Hautöffnung (Stoma). Vgl. trockene HarnableitungenHarnableitung – Formen.

nativ: natürlich, unverändert.

Nativaufnahme: Leeraufnahme. Röntgenaufnahme ohne Verwendung von Kontrastmitteln.

Nativurin: frisch gelassener Urin bzw. frisch (durch Katheter) gewonnener Urin.

Natrium: überwiegend durch Kochsalz (Natriumchlorid, NaCl) aufgenommene Substanz, die zur Erhaltung des Flüsigkeitshaushaltes von großer Bedeutung ist. Chemisches Zeichen: Na+. Natrium ist ein Elektrolyt, das in jeder Körperzelle nachzuweisen ist. Normalwerte im (Blut)Serum: 135-140 mmol/l, im Urin: 40-300 mmol/l. Der Natriumstoffwechsel wird im Wesentlichen über die Niere (Ausscheidung und Wie­deraufnahme) und die Haut (Schwitzen) reguliert. Eine vermehrte Gabe von N. ist erforderlich bei starkem Flüssigkeitsverlust, z.B. bei Schwit­zen, Durchfall, Erbrechen. Eine zu hohe Zufuhr (mit Salz, Wurst, Suppen) über längere Zeit kann Bluthochdruck verursachen oder verstärken.

Natriumchlorid: KochsalzKochsalzlösung, Verwendung bei der Harnblasenspülung.

NBKS: Abk. für Nierenbeckenkelchsystem.

   
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