Klebeband: 2-4 cm breites Schaumstoffband mit doppelseitiger Klebefläche zur Befestigung eines Kondomurinals am Penis.

Klebebandage: Verordnungsfähiges Hilfsmittel zum Auffangen von Urin oder Stuhl. Bestandteile: 1. Selbstklebende (Gelatine-Pectin) Klebeplatte, 2. Kunststoffbeutel zum Auf­fangen der Körperausscheidung (Auffangbeutel, Klebebeutel), 3. Beutelüberzug aus Baum­wolle, 4. Leibgurt, 5. Andruckplatte, 6. Überleitungsstück, 7. Beinhaltegurte zur Befestigung eines Auffangbeutels.

 Klebebandage als urologisches Hilfsmittel: Urostomiebandage.

 Klebebandage zum Auffangen von Stuhl: 1. Anus praeter Bandage zum Auffangen des Stuhls bei Anus praeter. 2. Fäkalkollektor zum Ankleben am After zum Auffangen von Stuhl z.B. bei Durchfall.

Klebebeutel: Beutel aus latexfreiem Kunststoff zum Auffangen von Urin und Stuhl. Verordnungsfähiges Hilfsmittel zum Einmalgebrauch. Arten: 1. Zum Auffangen von Urin (Urinauffangbeutel); bis zu 100 ml fassende K. (z.B. Urinauffangbeutel für Pädiatrie). Die Haftfläche des K. ist mit einem hautfreundlichen Kleber beschichtet. Sie kann (nach Reinigung der Haut) direkt auf die Haut geklebt werden. 2. Zur vorübergehenden Anwendung bei dünnbreiigen Stühlen und Durchfall (Fäkalkollektor). 3. Als Auffangbeutel für Urin (Urostomiebeutel) bei künstlicher Harnableitung über ein Stoma. Über Anwendung, Komplikationen usw. Urostomie­beutel. Früher übliche Gummibeutel werden wegen der Begünstigung einer Latexallergie und aus hygienischen Gründen nicht mehr verwendet. 4. Zum Auffangen von Stuhl bei künstlicher Ableitung von Stuhl ( Kolostomiebeutel) als Bestandteil der Anus praeter-Bandage.

Klebepflaster: spezielle Pflaster zur Vergrößerung der Klebefläche und damit Verbesserung der Haftfähigkeit von Auffangbeuteln von Urin bzw. Stuhl. K. sind als Hilfsmittel verordnungsfähig. Eigenschaften: K. müssen sich flexibel und elastisch dem Hautprofil (auch Hautfalten) anpassen können, müssen auch bei längerer Anwendung hautverträglich sein und ohne Lösungsmittel von der Haut zu lösen sein (OpSite Flexifix ®). Anwendung: K. werden flächendeckend um die Haftfläche des Beutels geklebt. Rückstände, die beim Lösen von Pflastern auf der Haut haften, müssen mit einem speziellen Pflasterentferner entfernt werden. Gren­zen der Benutzung ergeben sich nicht selten aus der Hautempfindlichkeit gegenüber dem Klebstoff. Vgl. auch Klebeband.

Klebe-(Grund)platte: flexible, runde oder quadratische, etwa 10 x 10 cm große Platte unterschiedlicher Dicke (0,5 - 2 mm) aus hautfreundlichem Gelatine-PectinKaraya u.a.; K. werden mit oder ohne vorgefertigte zentrale Ausstanzung geliefert. Die K. ist - wie alle weiteren Teile einer Bandage - als Hilfsmittel verordnungsfähig. Anwendung: Lochgröße: Die Lochgröße muss möglichst exakt mit der Stomagröße übereinstimmen. Sie lässt sich mit Hilfe von Messkarten bestimmen und individuell aus der Platte ausschneiden. Bleibt zwischen dem Stoma und dem Loch der Grundplatte unbedeckte Haut, entstehen auf diesem Hautstück entzündliche Veränderungen ( Reizakanthose, andere Entzündungen). Ankleben: Die K. wird nach sorgfältiger Reinigung fest auf die Haut angedrückt. Die Haftfähigkeit lässt sich verbessern, wenn die Klebefläche (nach Entfernen der Schutzfolie) kurz warm geföhnt wird, so dass sich die Oberfläche leicht klebrig anfühlt (Tipp von Britta A.). Außerdem lässt sich die warme Platte leichter evtl. vorhandenen Hautunebenheiten anpassen.

Klebespray: Kleber zum Aufsprühen zur Verbesserung der Haftfähigkeit von Auffangbeuteln für Stuhl und Urin (KolostomiebeutelUrostomiebeutel) und Kondomurinalen. K. ist verordnungsfähig und muss latexfrei sein!

Klinik: 1. Krankenhaus. 2. Alle Symptome und der Verlauf einer Erkrankung; z.B. eine Erkrankung ist erkennbar an der Klinik (an den klinischen Symptomen), an Blutwerten, radiologischen Befunden usw.

Klinik(s)aufenthalt: Krankenhausaufenthalt.

Kliniksbehandlung: Krankenhausaufenthalt.

klinisch: 1. An körperlichen Symptomen erkennbar, körperliche Symptome betreffend; z.B. ein Scharlach ist klinisch an einer Rachenrötung und einem Hautausschlag zu erkennen; z.B. bei der klinischen Untersuchung ergaben sich krankhafte Symptome. Ggs.: labortechnisch, technisch. klinisch stumm: ohne nachweisbare Symptome; z.B. das (technisch nachgewiesene) tethered cord ist klinisch stumm, d.h. typische Zeichen des tethered cord fehlen. 2. Das Krankenhaus / die Klinik betreffend; z.B. ein klinischer Aufenthalt dauerte drei Wochen.

Klistier: grch. klysterion, Spülung, Reinigung. Klysma. Form eines Darmeinlaufes. Folgende sog. Einmalklistiere sind verordnungsfähig: 1. Glyzerinklistiere (z.B. Babylax ®): durch Einbringen von Glyzerin wird der Stuhl gleitfähig gemacht und so die Entleerung erleichtert. 2. Salzlösungen (z.B. Mikroclyst ®): Dieses K. löst den harten Stuhl auf und erleichtert somit die Entleerung. 3. Sorbitol-Klistiere: Durch tieferes Einbringen einer größeren Menge einer konzentrierten zuckerähnlichen Flüssigkeit wird harter Stuhl aufgelöst und somit leichter entleerungsfähig. Sorbitol ist in jeder Altersstufe entweder als Fertigpräparat oder als Zusatz zu Lösungen, mit denen der Darm gespült wird, anwendbar. Gegen eine Daueranwendung bestehen keine Bedenken. 4. 1xklysma salinisch ®: Das salinische Klysma enthält konzentrierte Phosphate, die Calcium an sich binden und so zu einem abnormen Calciumverlust (Tetanie) führen können, den Säuglinge und Kleinkinder nicht ausgleichen können. Deshalb ist das salinische Klysma zur Anwendung im Säuglings- und Kleinkindalter und zum Dauergebrauch (vgl. Packungsprospekt) zu vermeiden und zum Dauergebrauch bei Erwachsenen nicht geeignet. Anwendung von Klistieren: Bei teilweiser oder vollständiger Lähmung der Afterschließmuskeln muss der After nach Einbringen des K. für die Dauer der Einwirkung (durchschnittlich 5-10 Minuten) verschlossen werden. Zweckmäßig ist es, hierzu eine dicke Mullkompresse zu verwenden. Die Kompresse wird in der Mitte y-förmig eingeschnitten und der Stutzen des Klistierbehälters hindurch gesteckt. Beim Zurückziehen des Klistierstutzens wird die Mullkompresse am Af­ter festgehalten. So wird das sofortige Abfließen der Klistierflüssigkeit verhindert. Der Entleerung möglicherweise nachfolgendes leichtes Kotschmie­ren kann durch das Einlegen eines Anal­tampons verhindert werden. Zu weiteren Methoden der Entleerung des Darmes: Darmentleerung.

Darmentleerung durch Klistier, Darmrohr und Gleitkonus

   
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