Trimethoprim: Abk.: TMP. Chemotherapeutischer Wirkstoff in Medikamenten (z.B. Infektotrimet ®, TMP-ratiopharm ® usw., chemisch nahe verwandt ist Sterinor ®). TMP hemmt die Ausbreitung von Bakterien und wurde deshalb z.B. häufig als langdauernder Infektionsschutz (antiinfektiöse Dauerprophylaxe) der Harnwege verwendet. TMP ist bis zur 6. Lebenswoche nicht zugelassen. Die Verbindung von TMP mit dem Wirkstoff Sulfamethoxazol wird nur noch gezielt nach Austestung durch ein Antibiogramm verwendet.

Trinken: Aufnahme von Flüssigkeit über den Mund. Durch Schlucken gelangt die Flüssigkeit über die Speiseröhre in den Magen und den Darm, von wo sie teilweise in den Blutkreislauf aufgenommen wird, zum Teil aber auch im Darm verbleibt. Die Trinkmenge wird normalerweise über das Durstgefühl reguliert. Zur erforderlichen Trink­menge vgl. Flüssigkeitsbedarf. Ausgleich von Flüssigkeitsmangel: Flüssigkeitsersatz. Trinkstörungen: 1. Die Flüssigkeit kann (z.B. bei spastischer Mundmuskulatur) nicht in den Mund aufgenommen und hier gehalten werden. 2. Die Flüssigkeit kann nicht geschluckt werden: Schluckstörungen. 3. Die Flüssigkeit gelangt zwar in den Magen, wird aber wieder er­brochen: gas­troösophagealer Reflux, gastroösophageale Re­fluxkrankheit. 4. Das Durstgefühl ist gestört.

Trinktherapie: Teil des Blasentrainings bei traumatisch Querschnittsgelähmten zum Ein­üben des spontanen Wasserlassens. Hierbei werden festgesetzte Trinkmengen bei abgeklemmtem Blasenkatheter aufgenommen. Hierdurch füllt sich die Harnblase. In ärztlich festgelegten zeitlichen Abständen wird der Katheter geöffnet. Die Methode wird z.B. angewendet, um durch die wechselnde Füllung und Entleerung der Harnblase ein "Füllungsgefühl" aufzubauen.

trockene Harnableitung: Harnableitung über ein trockenes (kontinentes) Nabelstoma, über das ein Pouch mit einem Katheter kontrolliert entleert wird; zwischen den Entleerungen tritt kein Urin aus, das Stoma ist also trocken (kontinent). Vgl. Urostoma.

Trockenphase: Zeitraum, in dem keine Urinausscheidung aus der Harnblase erfolgt. Die Dauer der T. ist abhängig von der Größe der Harnblase und der Funktion der Muskeln, die die Harnblase verschließen. Die angestrebte optimale T. liegt zwischen 3-4 Stunden. Sie kann durch eine med. Erweiterung der Harnblase oder die gezielte Anwendung von Desmopressin verlängert wer­den. Bei einer sog. Durchlaufblase besteht kei­nerlei T.

Tropf: Klinikjargon für Dauertropfinfusion.

Tropfurinal: in unterschiedlichen Größen angebotenes Hilfsmittel zum Auffangen kleiner Mengen von Urin (nur) beim Mann. Das T. besteht aus einer kleinen, an drei Seiten geschlossenen Tasche; die vierte Seite ist offen; durch diese kann der Penis in das T. gesteckt werden. Die Innenauskleidung besteht aus einem saugfähigen Gel, das ca. 50-80 ml Harn aufnehmen kann, bevor es zum Überlaufen des Harnes, zum Befeuchten der Unterwäsche und zur Geruchsentwicklung kommt. Das Auffangen kleiner Urinmengen bei Mädchen und Frauen gelingt am besten mit einer kleinen Gel-Vorlage, die eng in den Schritt gelegt wird.

Trophik: Ernährungszustand eines Gewebes. Vgl. Dystrophie, Atrophie.

trophisch: die Trophik betreffend; z.B. eine trophische Störung, d.h. eine Störung der Ernährung eines Gewebes. Vgl. atroph(isch), dystroph.

Trospiumchlorid: Wirksubstanz in Medikamenten zur Behandlung z.B. einer hypertonen (hyperreflexiblen, spastischen) Blasenfunktionsstörung; Präparate: z.B. Spasmex ®, Spasmo-Urginin ® TC. Anwendung: Die Indikation zur Anwendung und die Überprüfung der Wirksamkeit ergibt sich aus der  Blasendruckmessung.

Trübung des Urins: Urintrübung.

Turgor: Grundspannung der Haut. Der T. ist Ausdruck des Flüssigkeitsgehaltes der Haut. Der T. wird orientierend (sehr subjektiv) durch Abheben der Haut zwischen Zeigefinger und Daumen geprüft. Bei starkem Flüssigkeitsverlust ist der T. vermindert und die (zwischen Daumen und Zeigefinger) abgehobene Hautfalte kehrt deutlich verlangsamt in das Hautniveau zurück. Bei einer stärkeren Austrocknung fühlt sich der Hautturgor „teigig“ an, d.h. als fühle man Teig zwischen den Fingern.

Turner*-Warwick-Operation: urologisches Operationsverfahren, bei dem der Harnblasenhals (endoskopisch) von innen her ein­geschnitten (inzidiert) / geschlitzt wird. Hier­durch wird ein zu hoher Blasenverschluss geschwächt und damit der Urinabfluss aus der Harnblase erleichtert. Vgl. BlasenhalsinzisionBla­senhalsschlitzung.

* amerikanischer Urologe.

   
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