Druck: Hirndruck, Öffnungsdruck, Bluthochdruck, Harnblasendruck, Druckgeschwür (Dekubitus). Vgl. Bauchpresse.

Druckgeschwür: Zugrundegehen von umschriebenen (vor allem sensibel gestörten) Teilen der Haut (an der Ferse, Gesäß usw.) oder der Schleimhaut (bei liegenden Sonden oder Kathetern) durch krankhafte Druckverteilung an Auflagestellen oder durch Scherkräfte. Entstehung: Vgl. Druckstelle.

Druckmessung: Blasendruckmessung, Blutdruckmessung.

Drucknekrosen: durch Druck zerstörtes Gewebe, z.B. Dekubitus.  

Druckstelle: abgegrenzter/umschriebener Bezirk an der (meist empfindungslosen) Haut oder Schleimhaut, der durch Druck geschädigt ist. 1. Haut:  Grad I: Zunächst besteht eine Rötung, die sich mit einem durchsichtigen Gegenstand (Spatel, Glas) nicht wegdrücken lässt. Grad II: Bei Fortbestehen eines abnormen Druckes entsteht eine blasige Abhebung, die mit Gewebsflüssigkeit oder / und Blut gefüllt ist. Grad III: Erfolgt keine sofortige Entlastung, geht die Hautoberfläche zugrunde, es entsteht eine Wunde, die sich infiziert, ein Druckgeschwür. Vorbeugende Maßnahmen, Therapie, mögliche Folgen: Dekubitus. 2. Schleimhaut der Harnwege: Durch Dauerkatheter können an Schleimhäuten der Harnröhre oder Harnblase unterschiedlich tiefe Druckstellen entstehen. Symptome: Blutausscheidungen im Urin, Hindernisse bei Legen eines Blasenkatheters. Diagnose: Instrumentelle (endoskopische) Betrachtung der Harnröhre und Harnblase. Vermeidung: a) strenge Indikationsstellung bei Verwendung von Dauerkathetern; b) regelmäßiger Wechsel von Kathetern im Abstand von 1-2 Wochen. Therapie: Entfernen und Neu-Legen des Katheters. Die D. heilen im Allgemeinen spontan ab. Bei wiederholt auftretenden D. kann eine (vorübergehende) Harnableitung (suprapubische Harnableitung) erforderlich sein. Komplikationen: Harnröhre: Blutungen, narbige Veränderungen, Verengungen (narbige Strikturen), die den Harnabfluss oder das Legen von Kathetern behindern. 3. Schleimhaut des Nasen-Rachen­raumes: Durch länger liegende Ernährungssonden, die durch die Nase in den Magen gelegt werden, können schmerzhafte und blutende D. an der Schleimhaut des Nasen-Rachenraumes entstehen. Therapie: Die Sonde muss neu gelegt werden. Durch die Einführung der PEG-Sonde zur Langzeiternährung werden nur noch selten Ernährungssonden zur Langzeittherapie verwendet.

Dekubitus - Vorbeugende Maßnahmen

DSD: Abk. für Detrusor-Sphinkter-Dys­synergie.

Ductus deferens: Samenleiter.

Dünndarm: Intestinum tenue. 3-4 Meter langer Teil des Darms zwischen Magenausgang und Dickdarm. Teile: Zwölffingerdarm (Duodenum), Leerdarm (Jejunum), Krummdarm (Ileum). Funktionen: 1. Die aufgenommene Nahrung wird im D. in ihre Bestandteile (Fett, Kohlenhydrate, Eiweiß, Vitamine, Elektrolyte usw.) zerlegt (verdaut), die so in das Blut aufgenommen werden können. 2. Die in der Leber gebildete Gallensäure wird im D. zum Teil wieder in das Blut aufgenommen. Besonderheiten bei Spina bifida: 1. Teile des Dünndarms werden bei urologischen Operationen verwendet: a) zur Vergrößerung der Harnblase (Zystoplastik) mit einem Dünndarm-Stück (Ileozystoplastik); b) zum Aufbau eines MAINZ-Pouch. Hierzu wird der Übergang des Dünndarms in den Dickdarm (ileo-zäkaler Übergang mit Ileozäkalklappe) verwendet; c) beim Ileumkonduit. 2. Störungen: Nach der Entfernung von Teilen des Ileums, z.B. zur Bildung eines Ileumkonduits oder einer künstlichen Harnblase (Ileozystoplastik) können Verschiebungen der Elektrolyte oder / und des pH-Wertes auftreten. Die Verwendung des Überganges zwischen Dünndarm und Dickdarm mit der hier liegenden Ileozäkalklappe zur Bildung eines MAINZ-Pouch kann Ursache von a) längerdauernden Durchfällen durch Störungen des Gallenstoffwechsels (Galle), b) und Mangel an fettlöslichen Vitaminen sein. Vgl. auch Durchfall, Vitamin B12, Folsäurestoffwechsel.

dünner Stuhl: Durchfall.

Dulexetin: Wirkstoff in Medikamenten (z.B. Yentreve ®) zur Behandlung einer Stressinkontinenz.

Duodenum: Zwölffingerdarm, Darmabschnitte.

Dura mater: kurz Dura; Hirnhaut.

Durchbruchinfektion: Infektion.

   
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