Barthel-Index: weltweit verwendete tabellarische Zusammenstellung von wichtigen „täglich wiederkehrenden Verrichtungen“ zur Beurteilung der Hilfsbedürftigkeit / Pflegeabhängigkeit / des Pflegebedarfs. Im B.I. sind auch die Pflegemerkmale enthalten, die sich durch urologische Krankheitsmerkmale ergeben.
Barthel-Index (Kurzform) Ermittlung des Pflegebedarfs / der Selbstständigkeit |
Base-Excess: Abk. BE; Basenabweichung; bei der Blutgasanalyse bestimmter Wert, der ein Maß für die Fähigkeit des Blutes ist, eine Übersäuerung des Blutes (Azidose) auszugleichen. Normalwert: 0 +/- 2 mMol/l. Abweichungen ab -2 müssen medikamentös mit Bikarbonaten ausgeglichen werden. Vgl. Azidose. (S)
Bauchfell: Peritoneum. Dünne, weißlich-glänzende Gewebeschicht, die der Bauchhöhlenwand und den Baucheingeweiden eng anliegt und sie "tapetenartig" umhüllt. Gesamtgröße 1,7 qm bis 2,0 qm. Das B. ist in der Lage, Flüssigkeit abzusondern (sezernieren) und aufzunehmen (resorbieren). Letztere Eigenschaft wird genutzt: a) um Hirnwasser (Liquor cerebrospinalis) über eine Hirnwasserableitung in die Bauchhöhle einzuleiten (peritoneale Ableitung); das Hirnwasser wird hier vom B. aufgenommen (resorbiert); b) bei der Peritonealdialyse zur Entgiftung des Körpers bei Nierenversagen.
Bauchfelldialyse: Peritonealdialyse, Dialyse.
Bauchfellentzündung: Peritonitis. Bakterielle Entzündung des Bauchfells. Mögliche spezielle Ursachen: 1. Shuntinfektion bei peritonealer Hirnwasserableitung. 2. Austreten von Darminhalt in die Bauchhöhle, z.B. bei Durchstoßen oder Einreißen der Darmwand. 3. Einreißen des Darmanteiles einer Harnblasenerweiterung oder eines Pouches bei mangelnder Katheterentleerung. Symptome: Schmerzen im ganzen Bauchbereich, häufig Fieber, Abwehrspannung beim Betasten der Bauchdecke, Störung der Darmbeweglichkeit, die völlig fehlen (Darmatonie) oder auch (bei (mechanischem) Darmverschluss (Ileus)) gesteigert sein kann. Diagnostik: a) Blutuntersuchung: erhöhte Entzündungszeichen (Entzündung), Anstieg des Lactats im Blut. b) Sonographie, ggf. Computertomogramm zum Nachweis/Ausschluss eines Abszesses, eines Darmaufstaus, einer Liquor-Pseudozyste u.a. (S)
Bauchhoden: Retentio testis abdominalis. Kryptorchismus. Form eines krankhaften Hodenhochstandes.
Bauchhöhlenkatheter: Bauchraumkatheter. Katheter einer Hirnwasserableitung, der in den Bauchraum gelegt wurde (ventrikulo-peritoneale Hirnwasserableitung).
Bauchpresse: aktive oder passive Erhöhung des Druckes im Bauchraum. Anwendungen: a) als Entleerungsmethode der Harnblase ist die Anwendung der Bauchpresse verlassen, um die Harnblase nicht zu schädigen. (S). b) B. zur Darmentleerung: Formen: 1. Aktive B.: Willkürliche Anspannung der Bauchdecken bei gleichzeitigem Pressen (vgl. methodische Übersicht). 2. Passive B.: Druck auf den Bauchraum durch eine Hilfsperson oder mit Hilfe eines Gerätes ohne wesentliche aktive Unterstützung durch den Patienten. Der Druck, der bei der Ausführung der beiden Formen der Bauchpresse zur Darmentleerung im Bauchraum entsteht, wirkt sich auch auf die Harnblase aus (s.o.). Vor der Darmentleerung ist deshalb die Harnblase immer zu entleeren. Beide Entleerungsformen sind wegen möglicher urologischer Nebenwirkungen nur zurückhaltend anzuwenden.
Bauchraumkatheter: auch Peritonealkatheter, peritonealer Katheter. Teil der Hirnwasserableitung. Bis in den Bauchraum (die Bauchhöhle) reichender dünner Kunststoffschlauch einer Hirnwasserableitung, über die Hirnwasser in den Bauchraum abgeleitet wird (ventrikulo-peritoneale Hirnwasserableitung). Vor urologischen Operationen im Bauchraum muss der Katheterverlauf durch eine Röntgenaufnahme des Bauchraumes (Abdomenübersichtsaufnahme) dargestellt und während der Operation besonders beachtet werden. Komplikationen: Selten, aber möglich: Einbrechen des Katheters a) in den Darm mit der Folge einer Entzündung des Bauchraumes und des Shunts, b) in den Hodensack, erkennbar an einer Schwellung des Hodensackes.