Ernährungssonde: Kunststoffkatheter zur Einmalverwendung (verordnungsfähig), in unterschiedlicher Dicke und Länge, mit zwei seitlichen Öffnungen an der Spitze (im Gegensatz zu Absaugkathetern, die an ihrer Spitze offen sind). Verwendung: 1. Zur künstlichen Ernährung, z.B. bei Schluckstörungen. 2. E. können zur Katheterentleerung der Harnblase verwendet werden, wenn die dünnsten Nelatonkatheter (CH 6 = 2 mm Außendurchmesser) noch zu dick sind. Zur Verfügung stehende Maße (Außendurchmesser / Innendurchmesser): 1,0/0,5 mm; 1,5/1,0 mm; 2,0/1,5 mm; 3,0/2 mm. Eine Sondenlänge von 30 cm reicht stets aus, um die Harnblase zu erreichen. Komplikationen: Druckstellen.

Ernährungssonden zur Entleeerung der Harnblase

Ernährungszustand: Abk.: EZ.

Eröffnungsdruck: a) eines Ventils, b) der Harnblase: Öffnungsdruck.

erogen: eine sexuelle Erregung auslösend, vgl. erogene Zone.

erogene Zone: Körperbezirk, über den eine sexuelle Erregung ausgelöst oder gesteigert werden kann. Die erogene Empfindlichkeit und Empfänglichkeit bestimmter Bereiche kann sich durch Emotionen verändern. Die Reizung dieser Bereiche ohne entsprechendes Verlangen oder eine ungeeignete Reizung kann negative Gefühle bis hin zum Schmerz hervorrufen. Typisch für erogene Zonen sind die Schleimhautgrenzen (englisch mu cocutaneous boundaries), d.h. diejenigen Zonen am Übergang von Haut zu Schleimhaut, weil hier die Nervendichte besonders hoch ist. Zu den typischen (spezifischen) erogenen Zonen gehören bei Mann und Frau der Bereich der Augen, die Ohrmuscheln, Nase und Mund (Lippen, Zunge, Mundwinkel und die gesamte Mundhöhle), Augenbrauen, Innenseite der Nasenflügel, die Haargrenze im Bereich der Stirn, der Bereich von den Fingerbeeren bis zu den Handinnenflächen, die Achselhöhlen, der Bereich des Damms und der Anus (bei der Frau kann über ihn auch der A-Punkt und das Scheidengewebe stimuliert werden, beim Mann über ihn auch die Prostata); eher bei der Frau, seltener bei Männern die Brusthügel, die Warzenvorhöfe und die Brustwarzen; beim Mann zusätzlich Penis und Hodensack; bei der Frau zusätzlich der Venushügel mit den großen und kleinen Schamlippen, die Klitoris (von manchen modernen Autoren "C-Punkt" genannt), auf dem Scheidenvorhof insbesondere der Bereich der Harnröhrenöffnung (von manchen modernen Autoren "U-Punkt" genannt), im Bereich der Scheide insbesondere in der Scheidenvorderwand der Bereich in der Nähe der äußeren Harnröhrenöffnung, Gräfenberg-Zone oder "G-Punkt“ genannt, der Bereich im Scheidengewölbe in der Nähe des Gebärmutterhalses - neuerdings "A-Punkt" genannt - und der Muttermund (Portio).

Erotik: grch. eros, Liebe. Ursprünglich Bezeichnung für die sinnlich-geistige Zuneigung, die ein Mensch einem anderen entgegenbringt. E. wird von Sexualität und Liebe unterschieden: a) Sexualität bedeutet das trieb- und körpergesteuerte Empfinden und Verhalten, b) Liebe das emotional-seelische Empfinden und c) die psychologisch-geistige Anziehung zu einer anderen Person. Diese Unterscheidung wird in der Umgangssprache heute kaum noch vollzogen. Hier wird E. zumeist mit Sexualität gleichgesetzt, wobei die E. nicht auf die phantasievolle sexuelle Erregung, sondern auf die ausschließliche Befriedigung des Sexualtriebs aus­gerichtet ist. Die E. wird nur noch von der Pornografie abgegrenzt.

Erweiterung der Harnblase: Harnblasenerweiterung.

erworben: in der Medizin: nach der Geburt, d.h. im Verlauf des Lebens entstanden; z.B. der erworbene Klumpfuß, d.h. ein Klumpfuß, der erst nach der Geburt entstanden ist. Ggs.: angeboren, d.h. bereits vor der Geburt entstanden.

Erysipel: Wundrose. Akut auftretende, oft fieberhaft verlaufende Infektion der oberen Hautschichten mit starker flächenhafter Rötung und Überwärmung, evtl. mit Blasenbildung oder Einblutungen. Entstehung: Über offene Wunden oder auch über winzige Hautdefekte (zwischen den Zehen!) eindringende Bakterien (ß-hämolytische Streptokokken der Gruppe A). Die schnelle flächenhafte Ausbreitung der Bakterien wird durch Wassereinlagerung oder ein Lymphödem (vgl. Schwellungszustände) besonders begünstigt. Therapie: Hochdosierte Gabe von Penicillin, Bettruhe.

Erythem: Rötung der Haut.

erythematös: gerötet; z.B. erythematöse Verbrennung: Grad der Verbrennung, bei der eine Hautrötung besteht.

Erythrozyt: Mz.: Erythrozyten. Rotes Blutkörperchen. Der zum Erhalten aller Zellfunktionen lebenswichtige Sauerstoff wird an besondere Strukturen in roten Blutkörperchen gebunden und mit diesen an alle Zellen des Körpergewebes transportiert. Die Bestimmung der Zahl der E. im Blut ist Bestandteil eines Blutbildes. Aussagen zur Größe, Form, zum Farbstoffgehalt, zum Alter lassen sich in einem Differenzialblutbild genauer beschreiben. Ein Mangel an E. wird mit Anämie (Blutarmut) bezeichnet.

ESBL: Abk. für Extended-Spectrum-Beta­laktamasen, Betalactamase.

Escherischia* coli: Bakterienart. Aus dem Darm stammende E.c.-Bakterien sind die häufigsten Erreger von Harnwegs­infek­tionen (vgl. auch Nierenbeckenentzündung). Nachweis: Von E. coli sind mehrere tausend Arten in 200 Gruppen bekannt, die durch bakteriologische Untersuchungen auf Nährböden zu unterscheiden sind. Therapie: Eine Infektion mit E.c. wird gezielt, d.h. nach Anfertigung eines Antibiogramms behandelt. Unterstützende Maß­­­nahmen: In Cranberries (Kranbeeren) enthaltene Wirkstoffe sollen die Haftfähigkeit der Coli-Bakterien in der Harnblase erschweren oder verhindern und dadurch die Häufigkeit von Harnwegsinfektionen vermindern. Weitere Coli-Infektionen: Entzündungen des Blinddarms, der Gallenblase, Wundinfektionen. Bei Säuglingen kön­nen bestimmte Coli-Typen Durchfälle hervorrufen.

* benannt nach dem Kinderarzt Th. Escherisch, 1857-1911.

 

 

   
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