Latexallergie, Symptome: Haut: Rötung, Quad­delbildung. Schleimhäute: Nase: Niesen, wässriger Schnupfen, verstopfte Nase. Augen: Augenjucken, Schwellungen der Bindehäute. Genitale / After: Rötungen im Bereich der Genitalien (bei Tragen von Windeln mit Latexbestandteilen) können Ausdruck einer Latexallergie sein. Atemwege: Atembeschwerden, obstruktive Bronchitis, Atemnot, Asthmaanfall. Magen / Darm: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen. Nervensystem: Schwindel, Unruhe, dünne Stühle bei Aufnahme latexhaltiger Nahrungsbestandteile; b) Schleimhautreaktionen bei Ausräumen des Enddarmes mit latexhaltigen Kopfschmerzen. Herz / Kreislauf: Unregelmäßige Herzaktionen, Pulsbeschleunigung, Schüttelfrost-Symptome, Schweißausbruch, Blutdruckabfall. Darm: a) Durchfälle Fingerlingen. Harnwege: Ein Zusammenhang zwischen einer regelmäßigen Katheterentleerung und einer Latexallergie besteht seit der Einführung latexfreier Katheter nicht mehr.

Latexallergie, Diagnostik: Blutuntersuchung (Blutentnahme nur an sensibel gestörten Hautstellen!): Bestimmung des RAST auf Hevea brasiliensis mit Angabe der RAST-Klasse [57]

Latexallergie, Stadien, Schweregrade:

Stadium I: Rötung und Quaddelbildung im Kontaktbereich

Stadium II: Rötung und Quaddelbildung am ganzen Körper, Schwellung der Augenlider

Stadium III: wie Stadium II, zusätzlich Schwellung der Schleimhäute des Magens, des Darmes, der Lungen (mit Atemnot)

Stadium IV: Anaphylaktischer Schock mit oder ohne Stadien I – II

Latexallergie, vorbeugende Maßnahmen: 1. Strikte Vermeidung von latexhaltigen Materialien (Handschuhe, Geräte) bei operativen Eingriffen. Latexfreie Operationsräume sind dringend zu fordern und weitgehend verwirklicht. 2. Vermeidung von Kontakten mit latexhaltigen Gegenständen vor allem bei bereits eingetretener Allergisierung. 3. Auch wenn (noch) keine L. nachzuweisen ist, sollen latexfreie Materialien im Alltag, wie Handschuhe, Katheter, Luftballons, Sauger verwendet werden, um eine Sensibilisierung auf Latex zu vermeiden. 4. Bei bekannter ausgeprägter L. (ab RAST-Klasse 3) müssen Notfallmedikamente bereitgehalten werden.

Latexallergie, Therapie: Akute Luftnot: So-fortige Entfernung des auslösenden Gegenstandes. Die Behandlung der Luftnot erfolgt mit Terbutalin / Theophyllin (als Spray, Tabletten, Saft) oder/und Cortison (als Spray, Zäpfchen). Augenjucken: Meist reicht die Entfernung des Gegenstandes aus, der die Allergie auslöst. Bei starker Schwellung der Augen: Lokalanwendung von Cortison-hal­ti­gen Augentropfen/-Salbe bis zum Nachlassen der Symptome. Hautkomplikationen: Sofortige Entfernung des auslösenden Gegenstandes. Nur bei stärkeren Beschwerden: Lokalbehandlung mit Corticoid-haltigen Lösungen / Cremes. Antikörper-Therapie: Es gibt Hinweise, dass eine L. mit Medikamenten, die Omalizumab enthalten, günstig zu beeinflussen ist [179]. Eine Zulassung des Medikamentes ist für diese Indikation jedoch noch nicht erfolgt. Allergiepass / Notfallausweis: Eine bestehende L. muss sichtbar (an erster Stelle) im Allergiepass, Notfallausweis oder Diagnosenverzeichnis gekennzeichnet sein. Vor jedem operativen Eingriff muss gesondert (am besten schriftlich) auf eine L. hingewiesen werden.

Lavasept ®: äußerlich und nur verdünnt (vgl. Rezeptur) bei schlecht heilenden offenen Wunden/Dekubiti  anwendbares Antiseptikum.

Verordnung

Ringerlösung   

Glycerin         

Lavasept Konz.

Hydroxy-cell 250


44,03

4,25

0,1

1,63


50,0

1 ml Lavasept-Konzentrat enthält

200 mg Polyhexanium

10 mg Macrogolum 4000,

Aqua pur.q.s.

Laxans, Laxantien: Abführmittel.

Laxantienabusus: Abführmittelmissbrauch, zu häufige missbräuchliche Einnahme von Abführmitteln, vor allem von solchen Mitteln, die die Darmwand reizen. Der L. ist meist Folge einer ärztlich nicht kontrollierten Selbstmedikation. Die Folgen sind abhängig von der Art der verwendeten Medikamente und von der Dauer der Einnahme [180].

Laxantiendarm: Laxantienkolon.

Laxantienkolon: durch die regelmäßige Einnahme von Abführmitteln (Laxantien) veränderter Dickdarm. Symptome: Chronischer Durchfall im Wechsel mit Verstopfung, verstärkter Verlust von Elektrolyten (Natrium, Kalium, Chlor, Kalzium, Magnesium). Folgen: a) Der Verlust von Kalium verstärkt die Darmträgheit. b) Die Schädigung des Nervensystems des Darmes durch Laxantien, die die Darmwand reizen, verstärkt die Transportstörung des Stuhles, wodurch die Verhärtung des Stuhles (Obstipation) entsteht oder zunimmt. c) Erhöhung der Abführmittel-Einnahme. Vermeidung: Durch die konsequente Einhaltung einer ballaststoffreichen Kost und eine regelmäßige Enddarmentleerung kann diese schwerwiegende Komplikation vermieden werden [131] [134].

leak-point-pressure (LPP): engl., der Druck (pressure), bei dem die Harnblase Urin verliert (leak). Überlaufdruck. Bestimmung: Blasendruckmessung.

   
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