Ausscheidungsurogramm: Röntgenverfahren zur Darstellung der Nieren und Harnwege, das durch die Entwicklung der Sonographie wesentlich an Bedeutung verloren hat. Zur Methode: Ein Kontrastmittel wird in eine Vene gespritzt. Die Nieren filtern das Kontrastmittel aus dem Blut und scheiden es innerhalb einer begrenzten Zeit mit dem Urin wieder aus. Hiermit lassen sich die Nieren, Nierenkelche, das Nierenbecken, die Harnleiter (Ureteren) und die Harnblase mit einer Folge von Röntgenaufnahmen darstellen und dokumentieren. Ein vollständiges A. umfasst: a) eine Leeraufnahme der Bauchregion, bevor ein Kontrastmittel gespritzt wird; b) nach Gabe (Applikation) eines Kontrastmittels erfolgt eine Aufnahme nach 7, 14 Minuten  sowie ggf. eine Spätaufnahme (nach 60 Minuten oder später). Beurteilung: Mit dem A. sind zu beurteilen: 1. die Größe der Nieren, 2. die Ausscheidungsfunktion der Nieren, 3. entzündliche Veränderungen an den Nieren und Nierenbeckenkelchen, 4. der Abfluss des Kontrastmittels über die Harnleiter, 5. die Form der Harnblase. Dokumentation: Jedes A. sowie das verwendete Kontrastmittel werden im > Röntgenpass registriert. (S)

ausschleichen: allmählich vermindern, im ärztlichen Sprachgebrauch verwendet z.B. in dem Begriff: „ausschleichende Dosierung“, d.h. die Einnahme eines Medikamentes darf nicht plötzlich beendet werden, sondern sie wird stufenweise (allmählich) verringert. Vgl. einschleichen.

Ausstreifbeutel: Vgl. Anhang Hilfsmittelverzeichnis: Anus praeter-Versorgungsartikel.

aut idem: lat. „oder das Gleiche“; seit 2002 verbindlich eingeführte Verordnungsweise auf Rezepten, nach der Apotheken verpflichtet sind, das preisgünstigste Arzneimittel abzugeben. Bis zu diesem Zeitpunkt war dies in das Ermessen eines Arztes gestellt. Das abgegebene Medikament muss a) exakt den gleichen Wirkstoff enthalten, b) die gleiche Wirkstärke haben, c) in der gleichen Darreichungsform und d) in der gleichen Packungsgröße abgegeben werden. In begründeten Fällen kann der Arzt die Auswahl durch den Apotheker ausschließen. 

auto-: Wortbestandteil mit der Bedeutung von „selbst“, „unmittelbar“, „körpereigen“, „vom eigenen Körper stammend“; z.B. Augmentation.

Auto: Kraftfahrzeug. 

Autoantikörper: gegen körpereigene Antigene gerichtete Antikörper. Die Antikörper werden vom eigenen Körper gebildet (Autoimmunisierung). A. und Spina bifida: Die Bildung von A. gegen Folsäure im mütterlichen Blut wird als eine mögliche Ursache von Folsäuremangel diskutiert [157]. Vgl. auch Genetik. 

Autoaugmentation: Erweiterung eines Organs ohne Verwendung von Geweben anderer Organe. A. der Harnblase: Erweiterung der Harnblase zur Vergrößerung des Füllungsvermögens durch Schwächung (nur) der (hypertonen, d.h. überaktiven) Harnblasenmuskulatur (Detrusormuskulatur); hierbei bleibt die Innenauskleidung (die Harnblasenschleimhaut) erhalten. Formen: a) Detrusormyotomie: Einschneiden des Harnblasenmuskels, b) Detrusormyektomie: Weitgehende Entfernung der Harnblasenmuskulatur. Kommentar: Die A. hat den Vorteil, dass keine Darmteile zur Erweiterung der Harnblase verwendet werden müssen und hierdurch Störungen des Stoffwechsels vermieden werden können. We­gen der vorwiegend negativen Langzeitergebnisse kann diese Erweiterungstechnik nicht empfohlen werden [135].

 

 

   
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