Anamnese: Erheben einer Vorgeschichte meist durch mündliche Befragung (bei psychischen Fragestellungen: Exploration). Arten von A.: Biographische Anamnese: Erheben einer Vorgeschichte, die den ganzen Lebenslauf berücksichtigt. Zwischenanamnese: Vorgeschichte zwischen zwei Untersuchungsterminen. Familienanamnese: auf eine Familie bezogene Vorgeschichte. Genetische Anamnese: Erheben einer Vorgeschichte vor allem unter Berücksichtigung von genetischen Zusammenhängen (vgl. auch genetische Beratung). Sozialanamnese: Erhebung einer Vorgeschichte, in der soziale Zusammenhänge (Familie, rechtliche Ausgleichsformen, Wohnung usw.) erfragt werden. Fremdanamnese: Durch dritte Personen gemachte Angaben zur Vorgeschichte. 

anaphylaktisch: zu einer Anaphylaxie gehörend, z.B. eine anaphylaktische Reaktion (Nesselsucht, Hautrötung, Blutdruckabfall usw.).

anaphylaktische Reaktion: schwere, lebensbedrohliche allergische Allgemeinreaktion (Typ 1-Reaktion). Auslöser (Antigene): körperfremde Eiweiße (z.B. Impfstoffe, Insektengifte, Blut), Latex, Arzneimittel, natürlich vorkommende Antigene (Pollen, Naturgummi), seltener, aber ebenfalls auftretend: Nahrungsmittel (z.B. Nüsse). Symptome: Hautrötungen, Nesselsucht, allergischer Schnupfen, Bindehautentzündung, akute Luftnot durch eine Verengung der Bronchien, Schwindel, Erbrechen, Erweiterung der Blutgefäße, Blutdruckabfall, (anaphylaktischer) Schock. Vorkommen: vor allem bei Personen mit hohen Blutwerten des Immunglobulins E (IgE). Therapie: Eine a.R. ist ein Notfall, der ärztliche Hilfe erfordert. Bis zum Eintreffen ärztlicher Hilfe müssen - je nach Heftigkeit der zu erwartenden Reaktion - spezielle Medikamente bereitgehalten werden. Kommentar: Eine a. R. tritt nur ausnahmsweise unerwartet auf. In der Regel ist Art und Ausmaß von allergischen Reaktionen bekannt. Hiernach muss sich die individuelle Notfall-Ausstattung richten.

anaphylaktischer Schock: schwere Form einer anaphylaktischen Reaktion mit Beeinträchtigung des Herz-/Blutkreislaufes, der Lungenfunktion, des Bewusstseins. Der a.S. kommt zwar eine seltene Komplikation, ist aber immer ein Notfall, der möglichst schnell  intensivmedizinische Maßnahmen erfordert. Bei bekannter Neigung zu anaphylaktischen Reaktionen sind eine besondere Ausbildung sowie eine (technische und medikamentöse) Ausrüstung der betreuenden Personen zu empfehlen.

Anaphylaktischer Schock – Sofortmaßnahmen

Bei den ersten Anzeichen (Schweißausbruch,

Übelkeit, Blauverfärbung des Gesichts,

der Hände [Zyanose])

  • jede auslösende Ursache sofort unterbrechen
  • sofort den Notarzt benachrichtigen
  • Kopf und Oberkörper tief lagern
  • Atemwege freihalten

Medikamentöse Sofortmaßnahmen müssen individuell festgelegt werden

Weitere Maßnahmen erwägen:

Künstliche Beatmung, Sauerstoffinhalation, Antihistaminika

* aus: Rote Liste 2005

Anaphylaxie: akute allergische Allgemeinreaktion (vgl. Allergie, Typen). 

Anastomose: 1. natürliche Verbindung zwischen Blutgefäßen, Nerven oder Lymphgefäßen. 2. künstlich (operativ) hergestellte Verbindung von zwei Körperorganen. Z.B. Harnleiteranastomose: ein Harnleiter wird mit dem anderen Harnleiter verbunden; z.B. Darmanastomose: ein Darm­teil wird mit einem anderen Darmteil (nach Entfernung eines kranken Anteils) verbunden. (H) 

Anatomie: Lehre vom Bau der Körperteile.

Anderson-Hynes: Nierenbeckenplastik.

   
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