Arbeitsgemeinschaft Spina Bifida und Hydrocephalus (ASBH)
Elternselbsthilfevereinigung, Bundesverband: Grafenhof 5, 44137 Dortmund, Tel.: 0231- 8610500,
Bereichsgruppen in ganz Deutschland.
Arnold-Chiari-Fehlbildung (ACF)
à Chiari-Fehlbildung
ARQUE e.V.
Arbeitsgemeinschaft für Querschnittgelähmte mit Spina bifida, Hartmühlenweg 2-4, 55122 Mainz, Tel./Fax 06131-32 06 32, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!Bereichsgruppe der ASBH für das Gebiet Rhein- Main-Nahe. Die Adressen weiterer Selbsthilfegruppen in Deutschland erfahren Sie bei der ASBH. ASBH
Siehe: Arbeitsgemeinschaft Spina Bifida und Hydrocephalus.
Blasendruckmessung
siehe auch: Urodynamische Untersuchung (mit Videokontrolle und -dokumentation: video-urodynamische Untersuchung).Technisch gestützte Untersuchung der Harnblase und von Harnblasenfunktionen. Durch die B. können Störungen früh entdeckt und damit therapeutisch beeinflusst werden. Siehe auch: Harnblase.
cervikal
zum Hals gehörend (lateinische Schreibweise).
Chiari-Fehlbildung (CF)
(in der älteren Literatur auch Arnold-Chiari-Fehlbildung). Unten gelegene Anteile des Kleinhirns (die Kleinhirntonsillen) sind (unterschiedlich weit) im Wirbelkanal der oberen Halswirbelsäule nachzuweisen. Die Kleinhirnanteile können den Wirbelkanal einengen und einen abnormen Druck auf das Rückenmark ausüben. Der Nachweis der CF ist (orientierend) sonographisch und (exakt) mit einem Kernspintomogramm möglich.
Dysraphie
Medizinischer Begriff, mit dem alle Störungen einer Spaltbildung (wie Spina bifida) zusammengefasst und beschrieben werden.
Elternselbsthilfe-Vereinigung Arbeitsgemeinschaft für Querschnittgelähmte mit Spina bifida (ARQUE). Arbeitsgemeinschaft Spina Bifida und Hydrocephalus (ASBH).
Harnwege
Hilfsmittel
Übergeordneter Begriff für alle Gegenstände, die Körperfunktionen stützen (z.B. Orthesen), ermöglichen, verbessern oder erleichtern (z.B. Rollstuhl, Pflegebett…) und vor Komplikationen schützen (z.B. Windeln).
Hirninnenräume Siehe: Hirnkammern. Hirnkammern (vgl. Abbildung)
(lat.: Ventrikel) oder: Hirninnenräume; natürliche, mit Hirnwasser gefüllte Räume im Gehirn. Unterschieden werden vier große Hirnkammern:
zwei seitliche Hirnkammern (= Seitenventrikel, auch als I. und II. Ventrikel bezeichnet): Flache, langgestreckte Kammern beidseits der Mittellinie des Gehirns, in denen das Hirnwasser (Liquor cerebrospinalis) und das Rückenmarkswasser hauptsächlich gebildet werden. Die seitlichen Hirnkammern haben an ihrem unteren Ende je eine Öffnung (Foramen Monroi), aus der das Hirnwasser abfließt.
dritte Hirnkammer (III. Ventrikel): Einzelne Hirnkammer (unterhalb der seitlichen Hirnkammern), in die das Hirnwasser aus der I. und II. Hirnkammer hineinfließt. Am unteren Ende der 3.
Hirnkammer beginnt ein langgestreckter Verbindungsgang (Aquaeductus Sylvii), der das Hirnwasser in die IV. Hirnkammer überleitet.
vierte Hirnkammer (IV. Ventrikel): Flache Hirnkammer mit zeltförmigem Dach im Bereich des Kleinhirns und des Überganges des Gehirns zum Rückenmark. Am unteren Ende befinden sich drei Öffnungen: zwei seitliche Öffnungen (Foramina Luschkae) und eine mittlere Öffnung (Foramen Magendii), über die das Hirnwasser sowohl in den Bereich des Rückenmarks wie auch in die Umgebung des Gehirns abfließen kann.
Erweiterung der Hirnkammern (= Hydrozephalus): Wenn das Hirnwasser nicht aus den Hirninnenräumen abfließen kann, kommt es zur Erweiterung der Hirninnenräume (Hydrozephalus internus). Häufige Ursache für eine Behinderung des Abflusses des Hirnwassers ist eine Anlagestörung der Verbindungsgänge zwischen den Hirnkammern.
Hirnwasser / Rückenmarkswasser
Flüssigkeit, die in allen Hirnkammern (Ventrikel), vor allem jedoch in den beiden großen Hirnkammern (1. und 2. Ventrikel) gebildet wird. Das Hirnwasser schützt Gehirn und Rückenmark gegen Erschütterungen.
Hirnwasserableitung
(engl.: shunt). Künstliche Ableitung von Hirnwasser aus den Hirnkammern (Ventrikel) in das Herz (genauer: in den rechten Herzvorhof = ventrikulo-atrialer Shunt) oder (bevorzugt) in die Bauchhöhle (sog. ventrikulo-peritonealer Shunt).
Die Hirnwasserableitung besteht in der Regel aus
- einem zentralen Katheter, der das Hirnwasser aus dem 1. oder 2. Hirninnenraum bis zum Ventil leitet
- dem Ventil (meist rechts oben oder seitlich unter der Schädelhaut zu tasten), das die Strömungsrichtung des Hirnwassers und (je nach System auch) den Druck reguliert
- einem Anti-Sog-Zusatz, der mit dem Ventil verbunden ist und der bei einer Bauchableitung (ventrikulo-peritonealer Shunt) einen zu schnellen Abfluss von Hirnwasser verhindert, wodurch Unterdruck im Schädelinneren vermieden wird
- dem unter der Haut verlegten peripheren Katheter, der das Hirnwasser in das Herz (s.o.)
oder in die Bauchhöhle (s.o.) ableitet.
Die Hirnwasserableitung und ihre Funktion werden bei regelmäßigen neurochirurgischen Vorsorgeuntersuchungen überwacht.
Hirnwasserkreislauf
Bildung von Hirnwasser: in den Hirnkammern, vor allem in den beiden seitlichen (Ventrikel 1 und 2).
Überleitung: Das Hirnwasser gelangt über (enge) Verbindungsgänge an die Oberfläche von Gehirn und Rückenmark.
Wiederaufnahme: Von der Hirnoberfläche und entlang der Nerven aus wird das Hirnwasser wieder in den Blutkreislauf aufgenommen. Eine längerdauernde Störung des Hirnwasserkreislaufes führt zu einer Erweiterung der Hirnkammern (Hydrozephalus internus).
Hydrocephalus…
Lateinische Schreibweise, die nur in Verbindung mit weiteren Begriffen verwendet wird, z.B. Hydrocephalus internus (Erweiterung der Hirninnenräume), Hydrocephalus externus (Erweiterung der Hirnaußenräume) usw.
Hydrozephalus
Erweiterung der Hirninnenräume. Korrekte deutsche Schreibweise. Vgl. Hydrocephalus…
Kernspintomogramm
(Tomographie = Darstellung von Schichten). Radiologisches (röntgenfreies) Verfahren, mit dem Gewebestrukturen (z.B. Gehirn und Rückenmark) exakt in beliebig zu wählender Schichtdicke dargestellt werden können.
Latex
Bestandteil von Naturkautschuk, der als „Weichmacher“ bei der Herstellung von z.B. Luftballons oder Operationshandschuhen verwendet wird. Durch wiederholten Latexkontakt vor allem bei Operationen, aber auch von Schleimhaut (des Mundes, Afters, der Harnblase) kann sich eine unterschiedlich ausgeprägte Latexallergie entwickeln. Der Nachweis einer Allergie erfolgt durch einen Hauttest sowie durch eine Blutuntersuchung.
Liquor
Bezeichnung für Hirn- und Rückenmarkswasser. Siehe: Hirnkammern, Hirnwasserkreislauf.
lumbal
zur Lendenwirbelsäule gehörend. Siehe: Wirbelsäule.
Meningomyelozele (MMC)
Blasenartige Vorwölbung am Rücken im Bereich der Spaltbildung (= Zele), in der die das Rückenmark umgebenden Hüllen (= Meningen) sowie Teile des Rückenmarkes (= Myelon) enthalten sind. Die Zele wird unmittelbar nach der Geburt möglichst sorgfältig mikrochirurgisch abgetragen, das dann freiliegende Rückenmark und die Rückenmarkshüllen mit Haut überdeckt und damit geschützt.
MMC
Gebräuchliche Abkürzung für Myelomeningozele und Meningomyelozele.
Myelomeningozele (MMC)
Gleichbedeutend mit Meningomyelozele; lediglich die Reihenfolge der Begriffe (Myelo- und Meningo-) ist vertauscht.
Obstipation
Stuhlverstopfung. Ernährungsbedingte Transportstörung und Verhärtung des Darminhaltes (Stuhles), die durch eine (Teil-) Lähmung des Darmes verstärkt werden kann.
Orthese
Körperstütze, z.B. Schiene, die Schwächen der Muskulatur stützt.
Physiotherapie
auch: Krankengymnastik. Wichtige, als Heilmittel anerkannte Form der Therapie. Die P. unterstützt die Entwicklung und Erhaltung der Mobilität.
sakral
zum Kreuzbein (= Os sacrum) gehörend. Siehe: Wirbelsäule.
Sensibilität
Empfindung; hier: Fähigkeit der Haut, z.B. Berührung oder Schmerz wahrzunehmen. Die Sensibilität kann bei Spina bifida eingeschränkt oder aufgehoben sein. Evtl. Störungen der S. können in einem Sensibilitätsschema dargestellt werden.
Sensibilitätsschema
Schematische Darstellung der Versorgung der Haut durch sensible Nerven, in die Empfindungsstörungen der Haut eingezeichnet werden können.
Shunt
Englische Bezeichnung für Hirnwasserableitung. Siehe: Hirnwasserableitung.
Spaltbildung der Wirbelsäule
Siehe: Spina bifida.
Spina bifida
Fehlen des hinteren Wirbelbogens und des hinteren Dornfortsatzes an Wirbeln (siehe: Abbildungen).
Hinterer Dornfortsatz Wirbelbogen geschlossen Fehlender hinterer Dornfortsatz Wirbelbogen offen
= offener Rückenmarkskanal = Spina bifida
thorakal
zum Brustkorb gehörend. Siehe: Wirbelsäule.
urodynamische Untersuchung Siehe: Blasendruckmessung. Ventil
Teil der Hirnwasserableitung, das die Strömungsrichtung und den Druck des Hirnwassers reguliert.
Ventrikel Hirnkammer. Vorsorgeprogramm/Vorsorgeuntersuchung U+
Für Spina bifida-Patienten wurde ein spezielles Vorsorgeprogramm entwickelt. Einzelheiten erfahren Sie bei Ihrer Eltern-Selbsthilfevereinigung.
Wirbelsäule
Die Wirbelsäule besteht aus
- der Halswirbelsäule = zervikale Wirbelsäule = 8 Hals(Zervikal-)wirbel
- der Brustwirbelsäule = thorakale Wirbelsäule = 12 Brust(Thorakal-)wirbel
- der Lendenwirbelsäule = lumbale Wirbelsäule = 5 Lenden(Lumbal-)wirbel
- dem Kreuzbein = sakrale Wirbelsäule = 5 miteinander verwachsene Kreuzbein(Sakral-)wirbel
- dem Steißbein = 5 miteinander verwachsene Steißbein (Coccygeal-)wirbel.
Zele
Bei der Geburt eines Spina bifida-Kindes nachweisbare blasenartige Vorwölbung von unterschiedlicher Größe im Bereich der Spaltbildung. In der Zele sind auch der unten gelegene Teil des Rückenmarkes (= Myelon) und Rückenmarkshäute (= Meningen) nachzuweisen (vgl. Meningomyelozele).
zervikal
zum Hals gehörend; deutsche Schreibweise; z.B. zervikale Wirbelsäule = Halswirbelsäule.
Letzte Bearbeitung: 03.01.2014