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Bei Hinweisen auf eine beginnende Pubertät

-  sind regelmäßige Messungen der Körperlänge und der Spannweite (im Liegen) zu dokumentieren (Vgl. Anleitung: Führen einer Wachstumskurve)

-  und häufigere ärztliche Kontrolluntersuchungen anzuraten, um wachstumsbedingte Veränderungen möglichst früh zu erkennen.

Mögliche krankhafte Auswirkungen des Wachstumsschubes

 

Neurologische Veränderungen

- Druckschmerz über der Spaltbildung am Rücken durch krankhaftes Zerren am festgewachsenen Rückenmark (Vgl. Anleitungen: Tethered cord)

- Verstärkung von Reflexen in den Armen, vor allem aber in den Beinen (vgl. Anleitung: Neurologische Untersuchung)

- Auftreten/Zunahme von Spontanbewegungen in den Beinen (vgl. Anleitung: Neurologische Untersuchung)

- Zunahme der Muskel-Grundspannung in den Beinen (vgl. Anleitung: Neurologische Untersuchung)

- Auftreten/Zunahme von Fehlstellungen in den Beingelenken (vgl. Gelenkstatus)

- Wachstumsbedingte neurologische Funktionsveränderungen durch ein Tethered cord, eine CHIARI- Fehlbildung, evtl. durch andere Veränderungen des Rückenmarkes (Nachweis: Kernspintomographie)

Maßnahmen

- Regelmäßige neurologische Untersuchung; besondere Beachtung der Hinweise auf eine Steigerung der Reflexe (spinale Hypertonie)

- ggf. elektrophysiologische Untersuchungen

- bei eindeutigen Veränderungen: neurochirurgische Stellungnahme.

Wirbelsäule: Auftreten/Zunahme der Wirbelsäulenverbiegung (Skoliose)

Gelenke: Auftretende/zunehmende Fehlstellungen

Maßnahmen

-  Regelmäßige Verlaufskontrolle der Gelenkstellungen

- Kernspintomogramm des Schädels und des Rückenmarks

- Zuerst (!) neurochirurgische (und dann) evtl. orthopädische Stellungnahme

- Überprüfung der orthetischen Versorgung, der Rollstuhlversorgung.

Harnblase

-  Verstärkte ungesteuerte neurologische Aktivität des Blasenhohlmuskels evtl. in Verbindung mit verstärkter neurologischer Aktivität der Verschlussmuskel der Harnblase durch Tethered cord.

Symptome

- Verkleinerung der Urinmenge bei Katheterentleerung

- Verlängerte oder verkürzte Trockenphasen durch Verkleinerung der Harnblase oder

- Erhöhung des (Tonus) des Blasenverschlusses

- Vermehrt Harnwegsinfektionen.

Maßnahmen

- Wiederholung der Blasendruckmessung : Klären von Größe und Entleerungsdruck der Harnblase sowie Ausschluss/Nachweis von Spontanaktivitäten der Harnblase

- Ultraschallkontrollen mit gefüllter Harnblase: Ausschluss einer Harntransportstörung

- Regelmäßige Urinuntersuchungen: Ausschluss von Infektionen

- Urologische Stellungnahme.

Hirnwasserableitung

-  Während die Körperlänge zunimmt, bleibt die Länge des Shunts unverändert. Hierdurch kann das untere Ende des peripheren Katheters (bei einem peritonealen Katheter aus dem Bauchraum, oder – bei einem Herzkatheter – aus dem Herzvorhof) in einen Bereich kommen, in dem das Abfließen des Hirnwassers behindert oder unmöglich wird. Wenn der periphere Katheter in seinem Verlauf festgewachsen ist, gerät er unter Spannung und kann reißen oder sich von der Verbindung zum Ventil lösen.

Symptome

- Zeichen von Hirnüberdruck, die aber kaum erkennbar sein können (latenter Hirnüberdruck). (Vgl. Anleitungen: Hirndruckzeichen).

Maßnahmen

- Bestimmung der Wachstumsreserve, der Lage und des Verlaufes der Hirnwasserableitung im Bauchraum durch eine Röntgenaufnahme,

- bei Ableitung des Hirnwassers in die Blutbahn (ventrikulo-atrialer Shunt): Übersichtsaufnahme des Hals-Brustbereiches zur Bestimmung der Lage der peripheren Katheterspitze.

- Nochmalige Ausbildung der Betroffenen / Eltern in den alterstypischen Zeichen von Hirnüberdruck.

- Neurochirurgische Stellungnahme bei zu kurzem ableitendem Katheter.

- Ggf. Diskussion einer operativen Verlängerung des peripheren Katheters.

 

Letzte Bearbeitung: 03.05.2014

   
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